Von Peter Nurse
Investing.com -- Nach einer schwachen Prognose von Meta Platforms, die den technologielastigen Nasdaq schwer belastete, steht der US-amerikanische Aktienmarkt am Donnerstag im Vorfeld der Geschäftszahlen von Apple (NASDAQ:AAPL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) sowie der ersten Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal vor einer gemischten Eröffnung.
Für den Dow Jones-Future ging es um 13.00 Uhr MEZ um 140 Punkte bzw. 0,4 % nach oben, während der S&P 500-Future um 3 Punkte bzw. 0,1 % niedriger notierte. Der Nasdaq 100-Future fiel um 75 Punkte bzw. 0,7 %.
Nach enttäuschenden Aussagen der Tech-Giganten Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) beendeten die größten US-Börsenbarometer den Handel am Mittwoch weitgehend im Minus. Der auf Tech-Aktien (NYSE:XLK) ausgerichtete Nasdaq Composite fiel um 2 %, der breiter gefasste S&P 500 fiel um 0,7 %, während der Standardwerteindex Dow Jones Industrial Average weitgehend unverändert schloss.
Nachdem die Facebook-Mutter Meta Platforms (NASDAQ:META) nach US-Börsenschluss am Mittwoch ein schwaches Weihnachtsquartal und deutlich höhere Kosten für das kommende Jahr prognostiziert hat, drohen dem Technologiesektor am Donnerstag weitere Kurseinbußen. Die Aktie des Social-Media-Giganten steht vorbörslich massiv unter Druck und verliert mehr als 20 % an Wert. Mehr und mehr Investoren sind skeptisch gegenüber den kostenintensiven Wetten des Unternehmens auf das Metaverse.
Nicht überall ist die Stimmung so gedrückt wie im Tech-Bereich. Der Dow profitiert von der Hoffnung der Marktteilnehmer, dass derartige Signale einer Verlangsamung der Unternehmensaktivitäten die Federal Reserve zu einer Drosselung des Zinserhöhungstempos bewegen werden.
Zwar gilt eine weitere Leitzinsanhebung um 75 Basispunkte in der nächsten Woche als sicher, doch steigt die Erwartungshaltung, dass die Notenbanker bereits auf ihrer Dezember-Sitzung weniger aggressiv vorgehen werden.
Die Bank of Canada erhöhte am Mittwoch ihren Leitzins bereits weniger stark als gedacht. Die Europäische Zentralbank gibt ihre geldpolitische Entscheidung im weiteren Verlauf der Sitzung bekannt.
Die erste Schätzung zum US-Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal steht um 14.30 Uhr auf dem Terminplan. Volkswirte rechnen mit einem Wachstumsclip von 2,4 %. Es wäre der erste positive BIP-Wert seit zwei Quartalen.
Zur gleichen Zeit werden auch die wöchentlichen Arbeitslosenanträge veröffentlicht, bei denen ein leichter Anstieg gegenüber der Vorwoche erwartet wird.
Die Berichtssaison erreicht derweil heute Abend mit den Zahlen des E-Commerce-Riesen Amazon und des iPhone-Bauers Apple ihren Höhepunkt.
Gespannt warten die Investoren auf Einzelheiten zu Amazons zweitem Prime-Verkaufsevent Anfang des Monats, auf die Aussichten für das Weihnachtsgeschäft sowie auf die Verkaufszahlen der im September von Apple vorgestellten neuen iPhones.
Die Ölpreise legten am Donnerstag leicht zu und setzten damit die starken Kursgewinne der vorangegangenen Sitzung fort, nachdem die rekordhohen US-Rohölexporte auf eine gesunde globale Ölnachfrage hindeuteten.
Der am Mittwoch veröffentlichte Bericht der Energy Information Administration ergab einen unerwartet starken Anstieg der US-Rohöllagerbestände. Der Markt sah darüber hinweg, da ein großer Teil des Anstiegs auf eine Abnahme der strategischen Reserven zurückzuführen war.
Stattdessen lag der Fokus auf den US-Rohstoffexporten, die mit 5,1 Millionen Barrel täglich ein Rekordhoch erreichten. Dies deutet darauf hin, dass die globale Nachfrage trotz steigender Inflation und Zinssätze ungebrochen ist.
Bis 13.00 Uhr MEZ legte der US-Rohöl-Future um 0,5 % auf 88,36 Dollar je Barrel zu, der Brent-Kontrakt verteuerte sich um 0,4 % auf 94,20 Dollar. In der vorangegangenen Sitzung verzeichneten die Kontrakte ein Plus von rund 3 %.
Der Gold-Future fiel um 0,3 % auf 1.665,05 Dollar je Feinunze, während der EUR/USD vor der EZB-Sitzung 0,4 % niedriger bei 1,0037 gehandelt wurde.