von Peter Nurse
Investing.com -- US-Aktien dürften den regulären Handel am Montag überwiegend mit Verlusten beginnen, nach den Rekordständen in der letzten Sitzung, da die schweren Rückgänge der Öl- und Goldpreise den Rohstoffsektor belasten.
Um 13:05 MEZ lag der Dow Futures um 130 Punkte oder 0,4% tiefer, der S&P 500 Futures sank um 7 Punkte oder 0,2%, während der Nasdaq 100 Futures entgegen dem Trend um 10 Punkte oder 0,1% gestiegen ist.
Am Freitag schloss der Blue-Chip Dow Jones Industrial Average mit 35.208,51 über 144 Punkte oder 0,4% auf einem Allzeithoch, während der breiter gefasste S&P 500 um 0,2% stieg, was ebenfalls ein Rekordschlusskurs war. Der Nasdaq Composite hingegen verlor 0,4%.
Dieser positive Ton hat sich jedoch am Montag weitgehend verflüchtigt, da ein Einbruch der Ölpreise aufgrund sinkender Rohölimporte in China, dem größten Energieverbraucher der Welt, die hoch gewichteten Energieaktien belastet.
Die Covid-Fallzahlen steigen in China wieder an und die damit einhergehenden neuen Mobilitätsrestriktionen haben Goldman Sachs (NYSE:GS) zusammen mit anderen einflussreichen Investmentbanken veranlasst, ihre Schätzungen für das chinesischen BIP-Wachstum im Gesamtjahr von 8,6% auf 8,3% zu senken.
Gegen 13:05 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 4,2% tiefer zu 65,39 USD das Barrel gehandelt, nachdem sie letzte Woche um 7% eingebrochen waren und damit ihren schwersten Wochenverlust seit neun Monaten erlitten hatten. Der internationale Benchmark Brent verbilligte sich um 4,1% auf 67,84 USD das Barrel, nachdem er letzte Woche um 6% gefallen war, was sein größtes Minus der letzten vier Monaten war.
Dies traf die US-Ölaktien hart. Exxon Mobil (NYSE:XOM) sank vorbörslich um 1,6%, Chevron (NYSE:CVX) um 1,7%, Halliburton (NYSE:HAL) um 2,5% und Schlumberger (NYSE:SLB) um 2,1%.
Die Gold-Futures rutschten ebenfalls auf den niedrigsten Stand seit März und fielen unter 1.700 USD/Unze, bevor sie eine leichte Erholung verzeichneten und derzeit den Besitzer für 1.744,65 USD/Unze wechseln, was immer noch rund 4% billiger ist als in der letzten Woche.
Auch die Metallbergbaubranche geriet unter Druck, da die Goldpreise auf den niedrigsten Stand seit März sanken und die Preise für Basismetalle, wie Kupfer, einbrachen. Die Aktie von Freeport-McMoran (NYSE:FCX), dem weltweit größten börsennotierten Kupferproduzenten, fiel um 1,5%.
Allerdings gibt es auch einige gute Nachrichten. So wird der US-Senat Anfang dieser Woche wahrscheinlich ein parteiübergreifendes Infrastrukturgesetz verabschieden, was die größte Investition in Straßen und Brücken wäre, die es in den USA seit Jahrzehnten gegeben hat.
Die Konjunkturdaten drehen sich um die JOLTS-Umfrage für Juni, einem Report des US-Büros für Arbeitsstatistik zur Messung der freien Stellen, aber das Hauptaugenmerk liegt auf den heutigen Reden des Präsidenten der Atlanta Fed, Raphael Bostic, und des Chefs der Richmond Fed, Thomas Barkin.
Beide Fed-Mitglieder sind dafür bekannt, das Anleihekaufprogramm der Zentralbank lieber früher als später reduzieren zu wollen, daher dürften ihre Kommentare genau beobachtet werden, insbesondere nach den starken Beschäftigungszahlen vom Freitag.
Die Berichtssaison des zweiten Quartals neigt sich dem Ende zu, aber es gibt noch eine Reihe von bekannten Schwergewichten, die diese Woche berichten werden. Darunter sind unter anderem AMC Entertainment (NYSE:AMC), Coinbase Global (NASDAQ:COIN), Walt Disney (NYSE:DIS), Airbnb (NASDAQ:ABNB) und DoorDash (NYSE:DASH).