BREXIT/ROUNDUP 2: Banken bemühen sich um Schadensbegrenzung - Folgen unklar
FRANKFURT/LONDON - Nach dem Brexit-Schock stehen Banken weltweit vor einer ungewissen Zukunft. Aktienkurse der Geldhäuser brachen am Freitag im zweistelligen Prozentbereich ein. Vor allem die britischen Institute gerieten dabei unter die Räder. Bank-Manager bemühten sich in ersten Reaktionen um Schadensbegrenzung und betonten gegenüber Anlegern sowie Kunden, alles unter Kontrolle zu haben. Die britische Notenbank versicherte, notfalls mit mehr als 250 Milliarden Pfund die Märkte zu stabilisieren. Die Bankenbranche forderte nun eine möglichst schnelle Klärung der künftigen Beziehung zwischen Großbritannien und der EU.
BREXIT/ROUNDUP: Deutsche Unternehmen bestürzt - Sehen Auswirkungen aber begrenzt
FRANKFURT - Nach dem Votum der Briten zum EU-Austritt äußern sich auch deutsche Unternehmen außerhalb des Finanzsektors mit Bedauern. Fatale Folgen für ihr Geschäft sehen sie allerdings nicht. Die Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich müssten rasch geklärt werden, hieß es bei vielen. Während die Aktienmärkte einen "Black Friday" mit einbrechende Kursen erlebten, blieben unter den Unternehmen auch die gelassen, deren Geschäft in Großbritannien relativ groß ist. Dazu gehören zum Beispiel die Autobauer.
BREXIT/ROUNDUP2: Versicherer bestürzt über EU-Austritt - Allianz beruhigt Kunden
BERLIN/MÜNCHEN/LONDON - Die Versicherungsbranche reagiert bestürzt auf den britischen Entscheid für einen EU-Austritt. Für das Geschäft der Branche gibt es aber erst einmal beruhigende Worte. "Die Entscheidung des britischen Volkes ist ein schwerer Schlag für die EU", sagte der Chefökonom des weltgrößten Rückversicherers Munich Re (DE:MUVGn) (ETR:MUV2), Michael Menhart, am Freitag. Allianz-Chef (XETRA:ALVG) Oliver Bäte forderte schnellere Reformen im europäischen Staatenbund: "Andernfalls ist es ein schwarzer Tag für Europa." Europas größter Versicherer hofft auf eine weitere Zusammenarbeit der Briten mit der EU, erwartet von den Marktturbulenzen aber keine drastischen Folgen für seine Finanzanlagen und die seiner Kunden.
BREXIT/ROUNDUP: Deutsche Wirtschaft entsetzt über Brexit
BERLIN/FRANKFURT - Katerstimmung in den Chefetagen nach dem Brexit: Die deutsche Wirtschaft ist fassungslos über das Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union. Die Industrie fürchtet harte und unmittelbare Folgen für den Handel mit der Insel. Dort arbeiten fast 400 000 Beschäftigte in Niederlassungen deutscher Firmen. "Der Brexit ist für die deutsche Wirtschaft ein Schlag ins Kontor", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, am Freitagmorgen. Auch die Exportwirtschaft sprach von einer Katastrophe für Großbritannien, Europa und Deutschland.
Henkel (DE:HNKG) kauft US-Waschmittelhersteller für 3,2 Milliarden Euro
DÜSSELDORF - Der Konsumgüterkonzern Henkel (ETR:HEN3) stärkt sein US-Geschäft mit einer milliardenschweren Übernahme. Für 3,2 Milliarden Euro werde The Sun Products Corporation, der Hersteller von Waschmittelmarken wie All, Snuggle und Sun, gekauft, teilte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf mit. Verkäufer sei ein Fonds des Finanzinvestors Vestar Capital Partners. Das übernommene Unternehmen erzielte 2015 nach Angaben von Henkel in den USA und Kanada einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Sun Products beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und hat zwei Produktionsstätten und einen Forschungs- und Entwicklungsstandort in den USA. Der Zukauf kommt nicht überraschend, da der seit 1. Mai amtierende Henkel-Chef Hans Van Bylen zuletzt bereits Zukäufe angekündigt hatte.