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Ein Sturm auf dem Börsenparkett: Korrektur oder Bärenmarkt?

Veröffentlicht am 06.08.2024, 11:43
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Investing.com - Die jüngste Korrektur an den Börsen könnte sich noch etwas ausweiten, doch ein Bärenmarkt ist unwahrscheinlich. Das erklärten die Strategen von Goldman Sachs (NYSE:GS) in einer Mitteilung am Dienstag. Die drastischen Einbußen vom Montag, die den Dow Jones Industrial seinen schlechtesten Tag seit fast zwei Jahren bescherten, haben weltweit für Unruhe gesorgt. Doch Goldman Sachs sieht darin keinen Grund zur Panik.

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Ursachen und Faktoren der Korrektur

Die Analysten der US-Bank führten mehrere Gründe an, die zur aktuellen Korrektur beigetragen haben. Diese begann vor dem Hintergrund hoher Bewertungen und überzogener Gewinnerwartungen für das zweite Quartal. Anleger seien übermütig geworden, hätten negative Nachrichten ignoriert und sich auf mögliche Zinssenkungen sowie starke Gewinne der großen KI-Unternehmen verlassen, so Goldman Sachs.

Weiterhin betonten die Experten, dass die Märkte eine Phase ohne signifikante Rückgänge hinter sich hatten. Die Weltbörsen seien seit ihren Tiefstständen im Oktober um fast ein Drittel gestiegen, der Nasdaq sogar um etwa die Hälfte. Diese Rallye sei hauptsächlich durch höhere Bewertungen und nicht durch eine Lockerung der finanziellen Bedingungen getrieben worden, was auf eine zunehmende Selbstgefälligkeit der Märkte schließen lasse.

Goldman Sachs hob weiter hervor, dass sich Anzeichen für eine schwächere Wachstumsdynamik häufen, besonders in Europa und China. Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht, der einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,3 % zeigte, habe die Befürchtungen verstärkt, dass die Zentralbanken, einschließlich der Fed, die Zinsen zu langsam senken. Dieser Stimmungsumschwung habe zu einer deutlichen Underperformance zyklischer Aktien im Vergleich zu defensiven Titeln geführt.

Ein weiterer Faktor sei die Auflösung von Carry Trades gewesen, verschärft durch einen Anstieg des Yen um 10 % gegenüber dem Dollar und einen Einbruch der japanischen Aktien. Zudem hätten überhöhte Gewinnprognosen für große US-Technologiewerte eine Rolle gespielt. Obwohl die bisherigen Ergebnisse nicht schlecht waren, wurden Enttäuschungen stark abgestraft, unter anderem weil Zweifel aufkamen, ob die führenden Technologieunternehmen in der Lage sein würden, angemessene Renditen für ihre KI-Investitionen zu erzielen.

Droht ein Bärenmarkt?

Trotz der jüngsten Korrektur bleiben die Bewertungen, insbesondere in den USA, laut Goldman Sachs hoch. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500 liege weiterhin über dem 20-fachen. In einem Rezessionsszenario könnte das KGV auf das 18-fache fallen, was einem fairen Wert von 4.800 Punkten entspräche, so Goldman Sachs. Die Konzentrationsrisiken im US-Aktienmarkt seien zudem weiterhin erhöht, was auf eine nur geringfügige Abnahme während der jüngsten Talfahrt hinweise.

Kurzfristig sehen die Strategen noch Spielraum für eine Fortsetzung der Korrektur an der Wall Street. Einen Bärenmarkt befürchten sie jedoch nicht, da derartige Märkte in der Regel von Rezessionsängsten getrieben werden. Goldman Sachs schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den nächsten 12 Monaten zwar auf 25 %, hält dieses Szenario aber nicht für wahrscheinlich.

In diesem Zusammenhang verweisen sie auf die jüngsten ISM-Daten für den Dienstleistungssektor, die stark ausgefallen seien und auf eine stabile wirtschaftliche Basis hindeuteten. Der private Konsum macht mehr als zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus. Außerdem gebe es viel Spielraum für Zinssenkungen, um etwaige konjunkturelle Schwächen abzufedern, ohne die Inflation anzuheizen. Zudem stünden beträchtliche Cash-Reserven in Geldmarktfonds zur Verfügung, die nur darauf warten würden, von fallenden Aktienkursen zu profitieren, und die Bilanzen von Unternehmen und Banken seien nach wie vor solide, was die systemischen Risiken reduziere.

Dennoch raten die Experten von Goldman Sachs in dieser unsicheren Phase zu einer defensiven Haltung. Bis sich die Bewertungen und die Risikobereitschaft der Anleger verbessern, sei Vorsicht geboten.

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