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Eon erwartet nach drastischem Gewinneinbruch weitere Rückgänge

Veröffentlicht am 12.03.2014, 09:27
Aktualisiert 12.03.2014, 10:45
Energiekonzern E.ON rechnet 2014 mit weiterem Gewinnrückgang

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Bei dem unter der Energiewende leidenden Strom- und Gasversorger Eon (ETR:EOAN) geht es weiter abwärts: Nach einem deutlichen Gewinneinbruch im abgelaufenen Jahr rechnet das Unternehmen für 2014 mit weiteren Rückgängen. Fast um ein weiteres Drittel könnte der Gewinn einbrechen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. Dabei ging es schon im letzten Jahr um fast die Hälfte nach unten. Eine deutliche Belastung sind weiterhin die wegbrechenden Erlöse aus fossilen Kraftwerken, es fehlen aber auch Ergebnisbeiträge aus verkauften Unternehmensteilen. Investieren will der Konzern dennoch weiterhin. Die Aktien gewannen im frühen Handel 1,79 Prozent. Es sei Schlimmeres befürchtet worden, sagte ein Börsianer.

Für 2014 erwartet Eon ein um Bewertungseffekte bereinigtes Nettoergebnis in einer Spanne von 1,5 bis 1,9 Milliarden Euro - diese Kennziffer ist für die Dividendenberechnung wichtig. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll bei 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro liegen. 2013 fiel das operative Ergebnis um 14 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro, der bereinigte Konzernüberschuss lag bei 2,2 Milliarden Euro - das war ein Minus von 46 Prozent. Der Umsatz fiel um 7 Prozent auf 122,5 Milliarden Euro. Als Dividende will das Unternehmen angesichts der Einbrüche nur noch 0,60 Euro je Aktie zahlen, nach 1,10 Euro im Vorjahr.

13 GIGAWATT ZUR STILLLEGUNG

'Vor allem die Auswirkungen politischer Entscheidungen in Deutschland und die damit verbundenen unzureichenden Marktpreise für konventionelle Energien belasten weiterhin die Erzeugung, einen der traditionellen Eckpfeiler unseres Geschäfts', sagte der Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen. Das Unternehmen hat wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit von Gas- und Steinkohlekraftwerken beschlossen, 13 Gigawatt (GW) Kapazität zeitweise oder dauerhaft stillzulegen. Das ist mehr als ein Viertel der konventionellen Erzeugungsflotte des Konzerns.

Wegen einer sinkenden Nachfrage sowie eines immer größeren Ökostromanteils ist der Strompreis im Großhandel in den vergangenen zwei Jahren von etwa 50 auf zuletzt 35 bis 37 Euro eingebrochen. Dies hat bei den europäischen Versorgern mit Schwerpunkt auf der konventionellen Erzeugung zu argen Gewinneinbrüchen geführt. RWE (ETR:RWE) musste gar im großen Stil Abschreibungen auf seine Kraftwerke vornehmen und schrieb zum Jahresende 2,8 Milliarden Euro Verlust.

20 MILLIARDEN AN UNTERNEHMENSTEILEN VERKAUFT

Bei Eon kam hinzu, dass im Vorjahr noch ein Sondereffekt das Ergebnis aufgebessert hatte. Der Gasriese Gazprom (SQ1:OGZD) (FSE:GAZ) hatte damals eine Entschädigung für zuvor zu teure Gaslieferkonditionen gezahlt. Das fiel nun weg. Zudem muss Eon fehlende Ergebnisbeiträge aus verkauften Geschäftsteilen verschmerzen. Beteiligungen im Volumen von rund 20 Milliarden Euro hat das Unternehmen abgestoßen. Zuletzt verkauften die Düsseldorfer den Regionalversorger Eon Mitte. Die Verkäufe sind Bestandteil des im Sommer 2011 nach der Atomkatastrophe in Fukushima aufgelegten Programms Eon 2.0, in dessen Zuge auch 11 000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Kosten sollen so bis 2015 auf 8,2 Milliarden Euro sinken. Die Verschuldung liegt aktuell bei 32 Milliarden Euro (2012: 35,8 Milliarden Euro).

Investiert hat Eon im vergangenen Jahr abzüglich von Verkaufserlösen mehr als 6 Milliarden Euro, eine gute Milliarde Euro davon floss in die erneuerbaren Energien. Ein großer Batzen ging auch in den Aufbau des Geschäfts in Brasilien, Russland und in der Türkei. In den kommenden Jahren soll weniger investiert werden. Während in diesem Jahr noch rund 5 Milliarden Euro vorgemerkt sind, sollen es in den kommenden zwei Jahren nur noch etwas mehr als vier Milliarden Euro sein. 'In unsere neuen Geschäfte investieren wir mit Augenmaß, Risiken halten wir sehr begrenzt', sagte Teyssen. Der Schwerpunkt soll auf dem Verteilnetz sowie bei den erneuerbaren und dezentralen Energielösungen liegen. Auch in das Gas- und Ölfördergeschäft wird Geld gesteckt.tb

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