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'Euro Hawk'-Projektleiter verteidigt späten Drohnen-Stopp

Veröffentlicht am 23.07.2013, 17:17
BERLIN (dpa-AFX) - Der 'Euro Hawk'-Projektleiter im Rüstungs-Bundesamt hat den späten Stopp des Beschaffungsprogramms für die Aufklärungsdrohne verteidigt. Im Untersuchungsausschuss des Bundestags verwies Rüdiger Knöpfel am Dienstag darauf, dass damit eine weitere Nutzung der Aufklärungstechnik ermöglicht wird. Die Opposition wirft Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) vor, das 'Euro Hawk'-Projekt zu spät gestoppt zu haben und damit Steuergelder in großem Ausmaß verschwendet zu haben.

'Hätten wir vor einem Jahr abgebrochen, dann hätte ich gar nichts gehabt', betonte der Projektleiter Knöpfel. Allerdings räumte er ein, dass noch kein belastbares Urteil über die Funktionsfähigkeit der vom europäischen Luftfahrtkonzern EADS entwickelten Aufklärungstechnik Isis möglich sei. Dafür wurden bereits rund 250 Millionen Euro ausgegeben, insgesamt kostete das ganze 'Euro Hawk'-System den Steuerzahler bereits mehr als eine halbe Milliarde Euro.

Das Verteidigungsministerium hatte bei dem Drohnen-Projekt im Mai wegen massiver Zulassungsprobleme und einer drohenden Kostenexplosion die Reißleine gezogen. Die Erprobung des 'Euro Hawk'-Prototypen wird aber bis Ende September fortgeführt, damit die Aufklärungstechnik gegebenenfalls in einem anderen bemannten oder unbemannten Flugzeug weitergenutzt werden kann. Wie teuer der Wechsel zu einem anderen System wäre, konnte Knöpfel nicht sagen. Er ist seit März 2011 Projektleiter im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr.

Das Verteidigungsministerium hatte bisher den Eindruck vermittelt, dass kein Zweifel mehr an der Funktionstüchtigkeit von Isis besteht. Die Aufklärungstechnik sei 'wahrscheinlich das Beste, was es auf der Welt gibt', hieß es im Mai unmittelbar nach dem Abbruch des Projekts aus der Leitungsebene des Ministeriums. Als alternative Trägersysteme für Isis kommen die israelische Drohne 'Heron TP' und das bemannte Flugzeug Airbus A319 in Frage.

Knöpfel hält den 'Euro Hawk' weiterhin für ein brauchbares System. 'So wie es zurzeit da ist, wenn es denn zugelassen werden könnte, wäre es ein gutes System.' Der zweite Zeuge des Tages, Wolfgang Steiger von der für die Zulassung von Luftfahrzeugen zuständigen Wehrtechnischen Dienststelle, hält es theoretisch sogar noch für möglich, dass der Prototyp in den Einsatz nach Afghanistan geschickt wird. 'Ich hielte das nicht für ausgeschlossen', sagte er. Dazu müsse aber das Einsatzkonzept geklärt werden. Auch die derzeit in Afghanistan von der Bundeswehr eingesetzte israelische 'Heron'-Drohne hat wie der 'Euro Hawk' nur eine vorläufige Verkehrszulassung.

Der Untersuchungsausschuss des Bundestags soll klären, was bei dem Projekt schief gelaufen ist und wer die Verantwortung trägt. Die Zeugenvernehmung hatte am Montag begonnen und soll bis kommenden Mittwoch fortgesetzt werden. Insgesamt sollen 19 Zeugen befragt werden, darunter Verteidigungsminister de Maizière.

De Maizière wollte sich am Dienstag nicht zum Vorwurf des früheren Ressortchefs Rudolf Scharping (SPD) äußern, er habe sich im Ministerium unzureichend über das Milliardenprojekt informiert. 'Ich bin Zeuge im Untersuchungsausschuss. Ich werde nächsten Mittwoch befragt und werde auch eine entsprechende Stellungnahme abgeben', sagte er am Dienstag bei einem Besuch in Stuttgart./mfi/DP/jha

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