Investing.com - Europäische Aktien notieren am Donnerstag durchgehend niedriger. Die Anleger halten sich im Vorfeld des Berichts zum deutschen Geschäftsklima zurück und auch die Kommentare des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi vom Vortag wirken sich aus.
Im europäischen Morgenhandel verlor der DJ Euro Stoxx 50 0,57 Prozent, CAC 40 zog sich ebenfalls um 0,70 Prozent zurück und der DAX rutschte um 0,21 Prozent ab.
Bei einer Rede am Mittwoch in Brüssel sagte Draghi, es wäre zu früh, zu entscheiden, ob neue Konjunkturmaßnahmen eingeführt werden sollten.
"Es wird mehr Zeit benötigt, um zu bestimmen, ob die wirtschaftliche Flaute an den Wachstumsmärkten vorübergehender oder anhaltender Natur ist, und die treibenden Kräfte hinter den aktuellen weltweiten finanziellen Turbulenzen festzustellen."
Die Kommentare folgten auf eine Meldung der Marktforschungsgruppe Markit, der zufolge der zusammengesetzte Einkaufsmanager-Index für die Eurozone, der die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor zusammenfasst, im September von 54,3 auf 53,9 gefallen ist. Der Wert deutet darauf hin, dass der Währungsblock sich noch nicht vollständig erholt hat.
Finanzwerte handeln gemischt. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) stiegen um 0,08 bzw. 0,73 Prozent, Commerzbank (XETRA:CBKG) und Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) rutschten dagegen um 0,06 bzw. 0,19 Prozent ab.
Italiens Unicredit (MILAN:CRDI) und Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) kletterten beide um 0,09 bzw. 0,57 Prozent hoch, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) fielen um 0,63 bzw. 0,78 Prozent.
Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen (XETRA:VOWG) gewann wieder an Boden zurück. Nach einem wochenlangen Einbruch stieg die Aktie wieder um 0,40 Prozent. Am Mittwoch gab CEO Martin Winterkorn seinen Rücktritt bekannt. Das Unternehmen wurde beschuldigt, Emissionstests für seine Dieselfahrzeuge in den USA manipuliert zu haben.
Unter den Verlierern befindet sich Hennes & Mauritz AB (ST:HMb) mit 0,55 Prozent Verlust. Zuvor gab der Bekleidungshersteller bekannt, dass die Gewinne für das dritte Quartal unverändert geblieben sind. Grund ist ein stärkerer Dollar, der die Herstellungskosten angehoben und die Brutto-Marge damit auf den niedrigsten Stand in 11 Jahren gebracht hat.
In London fällt der rohstofflastige FTSE 100 um 0,38 Prozent aufgrund von Verlusten im Bergbausektor.
Glencore (LONDON:GLEN) verlor 1,01 Prozent und Anglo American (LONDON:AAL) 1,38 Prozent. Bhp Billiton (LONDON:BLT) brach um 1,73 Prozent ein.
Finanzwerte liefern eine durchwachsene Performance. Aktien der HSBC Holdings (LONDON:HSBA) zogen sich um 0,41 Prozent zurück, Lloyds Banking (LONDON:LLOY) legte dagegen um 1,26 Prozent zu. Barclays (LONDON:BARC) und die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) stiegen um 0,08 bzw. 0,13 Prozent.
Das Analyseunternehmen Relx PLC (LONDON:REL) gehörte mit 1,40 Prozent Anstieg zu den Top-Performern des Index. Zuvor wurde die "Buy"-Bewertung des Unternehmens durch Goldman Sachs (NYSE:GS) bestätigt.
Aktienmärkte in den USA starten niedriger. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,38 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,36 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird ebenfalls ein Abstieg von 0,43 Prozent erwartet.