Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte starteten am Mittwoch schwach in den Handelstag und setzten damit den globalen Ausverkauf fort. Zuvor hatten höher als erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten Spekulationen geschürt, dass die Fed ihre aggressive geldpolitische Straffung fortsetzen wird.
Bis 9:45 Uhr MEZ notierte der DAX in Deutschland 0,4 % im Minus, der CAC 40 in Frankreich verlor 0,5 % und der britische FTSE 100 wurde 0,8 % schwächer gehandelt.
Europäische Aktien erhielten eine negative Übergabe von der Wall Street. So verlor der Blue Chip Dow Jones Industrial Average über 1.000 Punkte bzw. 4 %. Damit fuhr der US-Index den höchsten Tagesverlust seit über zwei Jahren ein.
Derweil haben die Märkte bereits jetzt eine hohe Wahrscheinlichkeit eingepreist, dass die Fed nächste Woche die Zinsen um weitere 75 Basispunkte anheben wird. Allerdings mehren sich auch die Spekulationen um eine Zinserhöhung von 1 %.
In Europa zeigt sich die Inflationssituation noch akuter, da die Verbraucherpreise in Großbritannien im August um 0,5 % gestiegen sind. Das entspricht einem Anstieg von 9,9 % auf Jahresbasis. Trotz eines leichten Rückgangs gegenüber dem Juli ist es dennoch wahrscheinlich, dass die Bank of England ihren Straffungskurs fortsetzen wird.
Auf Unternehmensseite waren die Papiere von Inditex (BME:ITX) mit einem Plus von fast 5 % auf der Gewinnerseite. Zuvor hatte der Eigentümer großer Modemarken wie Zara einen Anstieg der Umsätze in den ersten beiden Quartalen um 24,5 % gemeldet. Auch der Gewinn fiel wesentlich höher aus als im Vorjahreszeitraum.
Redrow (LON:RDW) war ebenfalls im Plus. Die Aktien des Immobilienentwicklers wurden 1 % höher gehandelt, da das Quartalsergebnis das Niveau vor der Pandemie überschritten hatte.
Dunelm (LON:DNLM) war mit einem kräftigen Plus von 4 % ebenfalls oben auf, nachdem der Möbelhändler trotz steigender Inflation eine „gesunde“ Bruttomarge von 51,2 % gemeldet hatte.
Der Ölpreis zeigte sich dagegen am Mittwoch mit Verlusten, auch im Zuge der starken US-Inflationsdaten. Der Ausblick auf weitere Zinserhöhungen durch die Fed verhalfen derweil dem Dollar zu einem Höhenflug.
Zur Begrenzung der Verluste trug die Veröffentlichung des Monatsberichts der Organisation erdölexportierender Länder bei, in dem die Prognosen für das Wachstum der globalen Ölnachfrage in den Jahren 2022 und 2023 trotz Gegenwinds wie der steigenden Inflation bekräftigt wurden.
Die US-Rohöllagerbestände stiegen letzte Woche nach den neusten Daten vom Dienstag um etwas mehr als 6 Millionen Barrel an. Die offiziellen Daten der Energy Information Administration werden heute veröffentlicht.
Bis 9:45 Uhr MEZ wurde der US-Rohöl-Future 0,7 % niedriger bei 86,69 USD pro Barrel gehandelt, während der Brent-Kontrakt um 0,8 % auf 92,42 USD fiel.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future verlor 0,3 % auf 1.712,55 USD je Feinunze, während der EUR/USD um 0,2 % höher bei 0,9992 gehandelt wurde.