von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte lieferten am Montagmorgen ein gemischtes Bild. Für gute Laune sorgten die Ergebnisse des Bankenriesen HSBC, während der Corona-Ausbruch in China für Unruhe sorgte.
Gegen 10:30 MEZ stand der DAX um 0,2% tiefer, der britische FTSE Index stieg hingegen um 0,5% auf ein 52-Wochenhoch, während der französische CAC 40 um 0,1% nachgab.
HSBC (LON:HSBA) stieg um 0,2%, nachdem die britische Großbank, eine der größten Europas, mit einem Gewinnanstieg von 74% im dritten Quartal die Erwartungen mit einem Vorsteuergewinn von 5,4 Milliarden US-Dollar, gegenüber 3,1 Milliarden US-Dollar vor einem Jahr, übertroffen hatte.
Wie bei den Ergebnissen von der Wall Street der letzten Woche wurden auch diese Zahlen durch die Freigabe von Rückstellungen für erwartete notleidende Kredite, die nicht realisiert wurden, aufgehübscht. HSBC kündigte auch ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 2 Milliarden US-Dollar an, sagte aber auch, dass es seine Dividende noch nicht wiederherstellen werde.
Weiter im Bankensektor fiel die Aktie der Banca Monte dei Paschi di Siena (MI:BMPS) um mehr als 5%, nachdem UniCredit (MI:CRDI) und die italienische Regierung ihre Verhandlungen über einen Verkauf der maroden Bank abgebrochen hatten.
In Frankfurt stieg die Aktie von Lufthansa (DE:LHAG) um 0,8%, nachdem ihr Vorstandsvorsitzender am Montag gesagt hatte, dass sich die Geschäftsreisen schneller als erwartet erholen und über den Winter solide bleiben sollten.
Dennoch wächst die Sorge, dass eine Zunahme der Covid-19-Fälle in China, einem der wichtigsten Wachstumsmotoren der Welt, die globale Nachfrage beeinträchtigen wird.
China warnte am Montag, dass die Neuinfektionen in den kommenden Tagen zunehmen werden, nachdem sich der jüngste Ausbruch auf 11 Provinzen ausgeweitet hatte, was zur Sperrung von Ejin führte, einem Landkreis im Nordwesten der Inneren Mongolei, in dem die meisten Covid-19-Fälle aufgetreten sind. China ist eines der wenigen Länder, das gegenüber Covid immer noch eine "Null-Toleranz"-Politik verfolgt und lieber wirtschaftlich kostspielige Lockdowns verhängt, als zu akzeptieren, dass die Krankheit endemisch wird.
Goldman Sachs (NYSE:GS) senkte am Wochenende seine Prognose für Chinas Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr auf 5,2% ab, während die alte Prognose 5,6% in Aussicht gestellt hatte.
Das deutsche Ifo-Institut hat am Montag seinen Geschäftsklimaindex per Berichtsmonat Oktober veröffentlicht. Der Index sank auf 97,7 von revidierten 98,9 im Vormonat.
In Frankfurt stiegen die Aktien von Zooplus (DE:ZO1G) um 0,6%, nachdem ein Bieterkampf zwischen zwei Private-Equity-Fonds um den Tierbedarfshändler mit einem gemeinsamen Angebot endete, das voraussichtlich vom Vorstand genehmigt werden wird.
Die Rohölpreise stiegen am Montag an und erreichten ihre höchsten Niveaus seit Jahren. Für Unterstützung sorgt weiterhin das Zusammenspiel aus knappem Angebot und steigender Nachfrage im Zuge der Erholung der Weltwirtschaft.
US-Rohöl-Futures wurden gegen 10:30 MEZ um 0,9% höher zu 84,47 USD pro Barrel gehandelt und haben damit ihren höchsten Stand seit Oktober 2014 erreicht, während der internationale Referenzkontrakt Brent um 0,7% auf 85,22 USD stieg und nur knapp unter dem Hoch vom Oktober 2018 lag.
US-Gold-Futures verteuerten sich um 0,3% auf 1.801,05 USD die Feinunze, während der EUR/USD um 0,1% auf 1,1656 stieg.
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