von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte gaben am Dienstag nach, da die Investoren sich vor Beginn der Gewinnsaison vorsichtig zeigten.
Um 09:35 MEZ stand der britische FTSE Index um 21 Punkte oder 0,3% tiefer, der französische CAC 40 sank um 49 Punkte oder 0,8%, während es mit dem DAX um 62 Punkte oder 0,5% abwärts ging. Der gesamteuropäische Euro Stoxx 50 Index fiel um 30 Punkte oder 0,8%.
In Europa werden erst nächste Woche wichtige Unternehmen ihre Quartalszahlen berichten, aber in den USA beginnt schon in dieser Woche die Ergebnissaison. Den Anfang machen heute die Großbanken, als JPMorgan Chase (NYSE:JPM), Citigroup (NYSE: C) und Wells Fargo (NYSE:WFC) berichten werden. Die Banken werden oft als ein grober Indikator für die Gesundheit der Gesamtwirtschaft angesehen und dürften daher den Ton für die gesamte Ertragssaison vorgeben.
Die Nachricht, dass Chinas Exporte und Importe in Dollar gerechnet im Dezember deutlich höher ausfielen als erwartet, lösten nur geringe Reaktionen aus. Die Exporte stiegen gegenüber dem Vorjahr um 7,6%, gegenüber 1,3% im November, während die Importe nach Angaben des chinesischen Zolls um 16,3% höher lagen als vor einem Jahr. Das chinesische Exportwachstum erreichte im vergangenen Jahr insgesamt dennoch ein Dreijahrestief, da der Handel unter der Erhöhung der US-Importzölle litt.
Starke Importdaten aus China sind in der Regel eine positive Nachricht für die europäischen Aktienmärkte, da die EU Chinas größter Handelspartner ist. Der größte Teil dieses Handels entfällt auf Industrie- und Industriegüter.
Darüber hinaus hatte die Stimmung über Nacht einen weiteren Schub erhalten, als die USA ihre im vergangenen Sommer aufgrund der Spannungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten getroffene Entscheidung, China als Währungsmanipulator zu bezeichnen, zurücknahmen - nur wenige Tage bevor die beiden Länder die erste Phase eines Handelsabkommens unterzeichnen.
Die Meldungen haben die Zuversicht gestärkt, bevor die USA und China am Mittwoch die erste Phase ihres Handelsabkommens unterzeichnet haben. Diese Phase-1-Vereinbarung würde weitere gegenseitige Zölle verhindern und einige bestehende US-Zölle auf chinesische Waren zurückrollen.
Ansonsten wurde Rohöl etwas billiger, als die Anleger die Spannungen im Nahen Osten im Auge behielten. US-Gold-Futures allerdings verloren an Boden, da die Anleger angesichts positiver Anzeichen auf ein Handelsabkommen den sicheren Hafen links liegen ließen.
Die US-Rohöl-Futures wurden gegen 09:35 MEZ um 0,4% tiefer zu 57,87 USD gehandelt und auch Futures auf den internationalen Benchmark Brent verbilligten sich um 0,3% auf 64,03 USD. US-Gold-Futures zum Februar an der New Yorker Comex fielen um 0,3% auf 1.545,75 USD die Feinunze.