Investing.com - Mit der Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) geht es im US-Frühhandel am Mittwoch weiter bergab. Das Papier des US-Elektroautobauers fiel um fast 4 % und notiert derzeit bei rund 105 Dollar (Stand 11:15 MEZ).
Am Vortag stürzte der Aktienkurs von Tesla bereits um 11,41 % ab und schloss mit 109,10 Dollar auf dem niedrigsten Stand seit August 2020. Der gestrige Kurssturz der Tesla-Aktie markierte auch den stärksten Tagesverlust seit Ende April dieses Jahres.
"Die Realität ist, dass sich Tesla nach einer Cinderella-Story in puncto Nachfrage seit 2018 bis 2023 nun mit ernstzunehmendem makroökonomischen und unternehmerischen Gegenwind konfrontiert sieht, der sich sowohl in den USA als auch in China abzuzeichnen beginnt", schrieben die Experten von Wedbush in einer Kundenmitteilung.
Den Ausverkauf der Tesla-Aktie bezeichneten sie als " spektakulär ". Darin spiegelt sich die Sorge der Anleger wider, " wie die nachlassende Nachfrage im Jahr 2023 angesichts der dunklen Makro-Wolken und der zunehmenden inländischen EV-Konkurrenz aussehen wird".
Für die Experten des US-Analysehauses Baird stellt der Ausverkauf der Tesla-Aktie eine Kaufgelegenheit dar. Sie stuften TSLA kürzlich als "Best Idea for 2023" ein und glauben, dass der Elektroautohersteller "am besten positioniert ist, um vom Inflation Reduction Act (IRA) zu profitieren".
Zugleich sind sie "optimistisch", dass CEO Elon Musk seinen Aktienverkauf im Jahr 2023 beenden wird. Einschließlich der jüngsten Transaktion hat Musk im vergangenen Jahr Papiere des Elektroautobauers im Wert von fast 40 Milliarden Dollar verkauft. Noch besitzt der Milliardär 13,4 % der Anteile an dem Autohersteller. Zum Vergleich: Ford (NYSE:F) mit Hauptsitz in Michigan befindet sich heute noch zu 40 % in Familienbesitz.
"Wir glauben, dass dieser Teil des Überhangs von Twitter schließlich im Jahr 2023 beseitigt werden könnte", schrieben die Baird-Analysten laut Mitteilung.
Dennoch reduzierten sie das Kursziel für die Tesla-Aktie auf 252 Dollar (von 316 Dollar), wodurch sich aber immer noch ein Kurspotenzial von mehr als 130 % gegenüber dem gestrigen Schlusskurs ergibt. Die Senkung des Kursziels berücksichtigt niedrigere Schätzungen aufgrund der jüngsten Äußerungen von Musk und der "möglichen Nachfrageabschwächung".
Trotzdem bleiben die Experten von Baird hinsichtlich der Aussichten für die Tesla-Aktie für 2023 zuversichtlich.
"Die Gigafactories in Austin und Berlin sollten die Margen im Jahr 2023 im Zuge des Hochlaufs der Produktion um einen wachsenden Betrag pro Quartal erhöhen. Berichte über das Erreichen von Meilensteinen von 3.000 Fahrzeugen pro Woche in Berlin und Produktionszielen von 75.000 im dritten Quartal 2023 ermutigen uns."
"Wir sind weiterhin der Meinung, dass TSLA sowohl kurz- als auch langfristig der am besten positionierte EV-Hersteller ist", resümierten sie.
von Senad Karaahmetovic