Die Aktie von ExxonMobil (NYSE:XOM) (WKN: 852549) ist schon wirklich eine spannende Angelegenheit. Wie erst kürzlich ein weiteres Mal bestätigt worden ist, wird das Management an der konstanten Dividende festhalten. Damit kommt dieser US-amerikanische Ölkonzern auf eine Dividendenrendite von Pi mal Daumen 7,5 %.
Ein Qualitätsmerkmal? Ja, durchaus. Allerdings steckt mehr dahinter. Immerhin handelt es sich hierbei noch um einen echten Dividendenaristokraten. Aber im Jahr 2021 und ohne weitere Erhöhung der Dividende dürfte dieser Ruf zumindest verschwinden. Es existieren jedoch noch einige Quartale, in denen eine Erhöhung stattfinden könnte.
Wie auch immer: Heute wollen wir den Blick auf etwas anderes riskieren. Nämlich das erneute Lippenbekenntnis zur stabilen Dividende in einer schwierigen Zeit und was das für ExxonMobil langfristig bedeuten könnte.
ExxonMobil: Die Dividende bleibt! Wie jetzt unter anderem der US-amerikanische Nachrichtendienst Bloomberg herausstellt, ist die Dividende von ExxonMobil wirklich etwas Besonderes. Das liegt beispielsweise daran, dass der Wert mit ca. 7,5 % im US-amerikanischen S&P 500 der dritthöchste ist. Sowie auch daran, dass der US-Konzern das erste Mal innerhalb von 40 Jahren einen Verlust ausweisen musste. Auf Jahresbasis, wohlgemerkt, aber immerhin.
Wie wir im Rahmen dieses Artikels weiterhin lesen können, wird auf die Stabilität der Dividende vonseiten des Managements verwiesen. Hier könnte eine neue Iconic Dividend entstehen, so wie einst bei Royal Dutch Shell (DE:RDSa). Wohl auch mit Blick auf die folgenden Aussagen.
Derzeit verweisen die Verantwortlichen von ExxonMobil darauf, dass der Konzern ab einem Ölpreisniveau von 50 US-Dollar wieder profitabel und dividendendeckend wirtschaften könnte und dadurch gesund sei. Ab einem Preisniveau von 45 US-Dollar je Barrel Brent würde man die Investitionen herunterfahren, um die Dividende aufrechtzuerhalten. Keine Frage: Die Dividende besitzt bei ExxonMobil wohl einfach die höchste Priorität.
Das erkennen wir auch mit Blick auf die Zielsetzung des Managements im Allgemeinen. Ein solider Cashflow sei das Wichtigste, wie ein Analyst derzeit anführt. Dem wird Vieles geopfert, damit die Dividende fließen kann.
Ist der Preis zu hoch …? Ein Dividendenfokus sieht augenscheinlich zunächst nach einem Qualitätsmerkmal aus. Vor allem in einer Welt, die im Öl- und Erdgasmarkt zuletzt von reihenweise Dividendenkürzungen geprägt gewesen ist. Unter anderem Royal Dutch Shell hat inzwischen die eigene Dividende geopfert.
ExxonMobil könnte damit möglicherweise einen Fehler begehen, zumindest sollten Foolishe Investoren sehr aufmerksam zuhören. Dass das Management davon spricht, ab einem Preisniveau von 45 US-Dollar je Fass Investitionen herunterzufahren, das ist für mich ein besorgniserregender Faktor. Die Nachhaltigkeit und Zukunft des Gesamtkonzerns könnten auf dem Spiel stehen. Mindestens jedoch ein Investitionsstau aufgebaut werden.
Kurzfristig ist ein Halten der Dividende möglicherweise vertretbar. Allerdings befinden wir uns seit fast einem Jahr in einem schwierigeren Ölmarkt. Zugegebenermaßen mit einem Preisniveau von derzeit wieder über 50 US-Dollar je Barrel Brent. Trotzdem bleibt die Lage weiterhin angespannt.
Gefährlich, gefährlich, ExxonMobil! ExxonMobils Dividendenpläne sind für mich daher ein warnender Indikator. Das Management zockt auf einen schnellen Turnaround im Markt und zahlt die Dividende aus der Substanz. Das kann gutgehen, muss es allerdings nicht zwangsläufig. Für mich wäre das Risiko jedoch zu groß, trotz einer netten Dividendenrendite von 7,5 %.
Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021