Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Für die FedEx-Aktie (NYSE:FDX) kommt es heute knüppeldick: Sie stürzte am Freitag um rund 20 % ab, nachdem der Transportriese eine Gewinnwarnung für das erste Quartal herausgegeben und seine Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt hatte.
FedEx meldete für das erste Quartal einen vorläufigen bereinigten Gewinn je Aktie von 3,44 Dollar - ein Rückgang gegenüber 4,37 Dollar im Vorjahresquartal und deutlich unter dem Konsens von 5,14 Dollar. Der Umsatz betrug 23,2 Milliarden Dollar und lag damit ebenfalls unter der Konsensschätzung von 23,54 Milliarden Dollar.
Die Ergebnisse seien durch den globalen Volumenrückgang, der sich in den letzten Wochen des Quartals noch beschleunigt habe, negativ beeinflusst worden, teilte FedEx mit.
"Die globalen transportierten Volumen sind aufgrund der sich im Laufe des Quartals deutlich verschlechternden makroökonomischen Trends zurückgegangen, sowohl international als auch in den USA. Wir arbeiten zügig an der Lösung dieser Probleme, aber in Anbetracht der Geschwindigkeit, mit der sich die Bedingungen verändert haben, liegen die Ergebnisse des ersten Quartals unter unseren Erwartungen", sagte Raj Subramaniam, Präsident und Chief Executive Officer der FedEx Corporation.
"Obwohl das Ergebnis enttäuschend ist, beschleunigen wir unsere Kostensenkungsmaßnahmen und evaluieren zusätzliche Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung, zur Senkung der variablen Kosten und zur Umsetzung struktureller Kostensenkungsinitiativen. Diese Anstrengungen stehen im Einklang mit unserer im Juni vorgestellten Strategie. Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass wir unsere Finanzziele für das Geschäftsjahr 2025 erreichen werden."
Die US-Großbank JPMorgan (NYSE:JPM) hat ihre Einschätzung für FDX nach vorläufigen Zahlen von "Overweight" auf "Neutral" herabgesetzt. Die Aktie sei aufgrund der unsicheren Lage nicht mehr attraktiv. Das Kursziel wurde von 258 auf 214 Dollar gesenkt.
"Noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass die Ergebnisse ähnlich wie im vierten Geschäftsquartal 2022 erheblichen Rückenwind durch Treibstoffzuschläge hatten, was die zugrundeliegende Schwäche der Q1-Ergebnisse und der Q2-Prognose überdeckt; die Vorstellung, dass das Express-Geschäft in diesem Quartal Geld verloren haben könnte (ohne Treibstoff), ist schlicht ernüchternd", schrieben die Analysten in einer Kundenmitteilung.
Die Experten sehen Parallelen zur Situation im März 2019, als JPM FDX ebenfalls herabstufte, nachdem das Management die Prognosen kassiert hatte, der Rückenwind in puncto Treibstoff nachließ und die makroökonomische Unsicherheit zunahm.
Auch die Kollegen beim US-Analysehaus Stifel stuften die FedEx-Aktie herab. Statt "Buy" lautet das neue Votum nun "Hold", mit einem Kursziel von 195 Dollar (zuvor 288 Dollar). Laut den Worten der Experten sei FedEx jetzt "eine 'Show me'-Story".
"Ein Großteil des Fehlschlags wurde der globalen transportieren Volumenschwäche in den letzten Wochen des Quartals zugeschrieben, aber wir können uns nur schwer vorstellen, dass dies das gesamte Bild widerspiegelt, vor allem, da der Fehlschlag beim EBIT mit 35 % noch wesentlich schlimmer war, sogar unter Berücksichtigung der Lieferdichte und des Netzwerkeffekts. Wir sind maßlos enttäuscht. Schließlich hatten wir FedEx einen gewissen Vertrauensvorschuss eingeräumt. Nach unserer Einschätzung hätte FedEx ähnliche Ergebnisse wie UPS (NYSE:UPS) erzielen können, wenn es die gleichen Spielregeln befolgt hätte, aber jetzt wird deutlich, dass UPS aus unserer Sicht besser arbeitet", erklärten die Analysten.
Analysten von KeyBanc stuften die Papiere von FDX von "Overweight" auf "Sector Weight" ab.