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FIRMEN-BLICK-Russischer Onlinehändler nimmt Milliarde bei US-Börsengang ein

Veröffentlicht am 24.11.2020, 12:28
© Reuters.
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24. Nov (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

OZON - Moskau: Der russische Onlinehändler nimmt bei seinem Börsengang in New York fast eine Milliarde Dollar ein und feiert damit das größte Aktienmarktdebüt eines russischen Unternehmens in drei Jahren. Die Hinterlegungsscheine (ADS) würden zu 30 Dollar angeboten und damit oberhalb der Preisspanne, teilte Ozon mit. Zudem wurde auch die Zahl der angebotenen Papiere erhöht. Investoren rissen sich darum, am anhaltenden Boom beim Online-Shopping in Russland teilzuhaben. Der Wildberries-Konkurrent, an dem das Konglomerat Sistema AFKS.MM beteiligt ist, zählt inzwischen mehr als elf Millionen Kunden. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie florieren die Geschäfte. Der E-Commerce-Sektor ist in der ersten Jahreshälfte in Russland um 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.

RECIPHARM RECIb.ST - Stockholm: Der schwedische Medikamente-Hersteller wird für den US-Pharmakonzern Modern MRNA.O die Abfüllung und Versieglung der Verpackungen von dessen neuen Covid-19-Impfstoff übernehmen. Ein entsprechender vorläufiger Vertrag sei abgeschlossen worden, teilte Recipharm mit. "Wir sind unglaublich glücklich über die Zusammenarbeit mit Moderna bei diesem äußerst wichtigen Projekt im Kampf gegen Covid-19", sagte Recipharm-Chef Thomas Eldered. Der Abfüllungs- und Versiegelungsprozess werde im französischen Monts vorgenommen.

HAMBURGER HAFEN - Hamburg: Der Containerumschlag in Deutschlands größtem Seehafen erholt sich nur langsam vom Corona-Schock. Bis Ende September wurden 6,3 Millionen Stahlboxen über die Kaikanten der Hansestadt gehoben, ein Rückgang um knapp zehn Prozent, wie der Verein Hafen Hamburg Marketing mitteilte. Zur Jahresmitte lag das Minus noch bei 12,4 Prozent. Inzwischen hat der für Hamburg besonders wichtige Chinahandel wieder Fahrt aufgenommen, lag beim Containerumschlag nach drei Quartalen aber noch im Minus. Für das Gesamtjahr hofft der Hafen, den Rückgang im Seegüterumschlag im einstelligen Prozentbereich eingrenzen zu können.

KPN KPN.AS - Amsterdam: Das größte niederländische Telekommunikationsunternehmen will auf die Kostenbremse treten und so seine Gewinne steigern. Der Vorstand kündigte an, die jährlichen Kosten im Zeitraum 2021 um 250 Millionen Euro zu senken. Gleichzeitig soll der Ausbau des Glasfasernetzes beschleunigt werden. "KPN wird die Anzahl der Haushalte mit Hochgeschwindigkeitsinternet bis 2025 verdoppeln", hieß es.

GOOGLE GOOGL.O - Washington: Eine Gruppe von US-Bundesstaaten bereitet Insidern zufolge eine Klage wegen wettbewerbsfeindlichen Verhaltens gegen den weltgrößten Suchmaschinenanbieter vor. Geplant sei, die Klage Anfang bis Mitte Dezember einzureichen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Erst im Oktober hatten das Justizministerium und elf Bundesstaaten die Tochter des Internetkonzerns Alphabet verklagt. Sie werfen dem Unternehmen vor, bei Suchergebnissen und im Werbegeschäft Konkurrenten benachteiligt zu haben, was Google wiederum zurückweist. Die Bundesstaaten Colorado, Iowa, Nebraska, New York, North Carolina, Tennessee, und Utah, die hinter der jüngsten Klage stehen, wollen ihr Verfahren mit dem des Justizministeriums verknüpfen.

S IMMO SIAG.VI - Wien: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen dem Immobilienkonzern zu schaffen. Geringere Erlöse aus der Hotelbewirtschaftung sowie Wertberichtigungen dämpften die Geschäftsentwicklung, wie S Immo mitteilte. In den ersten drei Quartalen brach der Gewinn unter dem Strich auf 22,3 Millionen Euro nach 158,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ein. Das operative Ergebnis aus Vermietungen (FFO I) schrumpfte auf 33,3 Millionen Euro nach 53,0 Millionen Euro. Einen Ausblick wagte S Immo nicht. 2021 soll der Konzern wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren, sagte Vorstandschef Ernst Vejdovszky.

KWS SAAT KWSG.DE - Berlin: Der Saatguthersteller hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres mit höheren Kosten und einer gesunkenen Nachfrage gekämpft. In den drei Monaten zu Ende September weitete sich der Betriebsverlust (Ebit) um fast ein Fünftel auf 50,5 Millionen Euro aus, wie das Unternehmen aus Einbeck mitteilte. Der Umsatz fiel unter anderem wegen eines Einbruchs im Geschäft mit Gemüsesaaten um 3,6 Prozent auf rund 184 Millionen Euro. KWS Saat bestätigte den Jahresausblick, der von Finanzchefin Eva Kienle im Oktober als eine "sehr konservative Prognose" bezeichnet wurde.

MYTHERESA - Bangalore: Der deutsche Online-Luxus-Händler will in den USA den Sprung aufs Parkett wagen. Sowohl die Anzahl der Aktien als auch die Preisspanne für Mytheresas Börsengang stünden noch nicht fest, teilte die Muttergesellschaft MYT Netherlands mit. Das Unternehmen, das Kleidung von 250 der weltweit größten Modemarken wie Prada 1913.HK , Gucci, Burberry BRBY.L und Dolce & Gabbana verkauft, könnte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg eine Bewertung von mindestens 1 bis 1,5 Milliarden Dollar anstreben. Ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft könnte die Bewertung noch in die Höhe treiben. Infolge der Corona-Krise floriert der Online-Handel, insbesondere mit Luxus-Produkten. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt, Danzig, Zürich und Wien. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

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