* Griechenland-Sorgen bleiben
* Mögliche China-Beteiligung an Portugal-Hilfe stützt etwas
* Commerzbank-Aktien und -Bezugsrechte heiß begehrt
(neu: Commerzbank, Bayer, Händler)
Frankfurt, 26. Mai (Reuters) - Die Sorgen um Griechenlands
Schulden lassen die Anleger nicht los: Selbst die Aussicht, dass
China Portugal-Anleihen des Euro-Stabilitätsfonds EFSF zeichnen
könnte, beruhigte die Gemüter nur kurzfristig. Nach einer
freundlichen Eröffnung rutschte der Dax<.GDAXI> am Donnerstag ab
und lag mit 7153 Punkten 0,2 Prozent im Minus. "Die Nervosität
ist einfach sehr hoch, da sind alle auf der Hut", sagte ein
Händler. Unterstützung bekam der Dax von einem Bericht in der
"Financial Times", demzufolge EFSF-Chef Klaus Regling ein großes
Interesse bei chinesischen Investoren an der nächsten
Anleihe-Emission des Rettungsfonds zur Finanzierung der
Portugal-Hilfen ausmachte. Dem Euro verhalf das rund einen
US-Cent in die Höhe auf 1,4170 Dollar.
Für Gesprächsstoff sorgte daneben die hohe Nachfrage nach
Bezugsrechten der Commerzbank. Die
Commerzbank-Aktien legten bis zu vier Prozent auf 3,33 Euro zu,
die Bezugsrechte sogar bis zu neun Prozent auf 1,04 Euro. "Da
stößt viel Nachfrage auf ein schwindendes Angebot", sagte ein
Händler. Ein anderer sprach von normalem Bezugsrechte-Handel:
"Einige Anleger versuchen, einen schnellen Cent zu machen."
Fundamental gebe es keinen neuen Erkenntnisse, erklärte ein
weiterer Händler: "Die Bank steht heute nicht besser da als vor
drei Tagen." Die Umsätze waren enorm: So wechselten über 60
Millionen Commerzbank-Aktien und über 40 Millionen Bezugsrechte
allein in den ersten beiden Handelsstunden den Besitzer. Damit
gingen im Dax rund zwei Drittel des Handelsvolumens auf das
Konto der Commerzbank. Die Gewinne beider Papiere schmolzen im
Verlauf aber wieder ab.
Am Tag ihrer Hauptversammlung waren auch die Aktien der
Deutschen Bank gefragt. Die Titel legten rund ein
Prozent auf 41,53 Euro zu. Vorstandschef Josef Ackermann
erklärte den Aktionären, die Bank brauche kein frisches Kapital,
der von den Anteilseignern zu schaffende Kapitalrahmen sei eine
reine Vorsichtsmaßnahme.
Auf der Verliererseite standen nach Dividendenabschlägen die
Aktien der Deutschen Post und SAP.
Bayer-Aktien gerieten nach einer Herunterstufung durch
die Analysten der UBS auf die Verkaufslisten vieler Anleger und
verloren 1,5 Prozent auf 54,93 Euro.
Im TecDax<.TECDAX> ragten die Aktien von Singulus
mit einem Plus von 7,8 Prozent auf 4,59 Euro heraus. Der
Spezialanlagenbauer hatte nach Erhalt eines Großauftrags für
2011 eine 33-prozentige Umsatzsteigerung in Aussicht gestellt.
Im MDax<.MDAXI> schüttelten die Aktien von Klöckner & Co
(KlöCo) eine Kapitalerhöhung ab und legten 2,3 Prozent
zu. Analysten äußerten sich positiv, da KlöCo sich mit der
Maßnahme für Übernamen rüsten wolle.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kerstin Leitel)