Investing.com - Der Optimismus der Fed, die Zinsen in den nächsten zwei Jahren um 200 Basispunkte zu senken, erscheint vielen Anlegern inzwischen zu hoch. Stärker als erwartete Wirtschaftsdaten haben die Rezessionsängste gedämpft und die Markterwartungen an künftige Zinssenkungen verändert, wie aus einer aktuellen Mittelung der UBS (SIX:UBSG) hervorgeht.
„Der Markt preist nun deutlich weniger Zinssenkungen ein, als die Fed in ihren Projektionen angibt“, erklärten die Strategen der Schweizer Großbank in einem Bericht am Dienstag. Dies stelle eine spürbare Verschiebung gegenüber den Erwartungen von vor wenigen Wochen dar.
Die jüngsten Konjunkturdaten, die die Erwartungen deutlich übertrafen, hätten die Erwartungen an eine dovishe Geldpolitik erheblich gedämpft. So kalkulieren die Märkte für 2024 aktuell nur noch mit Zinssenkungen im Umfang von 70 Basispunkten. Die Fed selbst, die den Leitzins bereits im September um 50 Basispunkte gesenkt hatte, geht in ihrem Dot Plot von Senkungen um 100 Basispunkte aus.
Besonders die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft, vor allem des Arbeitsmarktes, habe zu dieser Neubewertung geführt, so die UBS. Der jüngste Arbeitsmarktbericht für September wies einen unerwartet starken Stellenzuwachs von 245.000 aus - deutlich mehr als die prognostizierten 150.000. Auch die Arbeitslosenquote sank überraschend auf 4,1 %.
Aufgrund dieser Entwicklungen gehen Investoren laut UBS zunehmend davon aus, dass die Fed die Zinsen länger auf hohem Niveau halten müsse, als bisher angenommen. „Der Markt hat nicht nur die Erwartungen für das laufende Jahr angepasst, sondern auch die Gesamtzahl der Zinssenkungen für den gesamten Zyklus von 220 auf 150 Basispunkte reduziert – und damit unter die 200 Basispunkte, die von der Fed in ihren Projektionen genannt wurden“, so UBS.
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