Zürich, 07. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag im späten Handel fester tendiert. Gesucht waren vor
allem die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und
UBS, die von Portugals Flucht unter den
EU-Rettungsschirm profitierten. Daneben waren auch die Papiere
der Pharmariesen Novartis und Roche gefragt.
Keine Überraschung stellte die Zinserhöhung der Europäischen
Zentralbank (EZB) dar: Diese erhöhte den Leitzins wie von fast
allen von Reuters befragten Volkswirten vorhergesagt um 25
Basispunkte. Zudem hält sich die Zentralbank alle Optionen
betreffend weiterer Zinsschritte offen.
Der SMI<.SSMI> notierte eine halbe Stunde vor Schluss um 0,5
Prozent fester bei 6477 Punkten und damit etwa auf dem Stand vor
der Zinserhöhung der EZB. Der breite SPI<.SSHI> legte 0,4
Prozent auf 5900 Zähler zu. Neben dem Zinsentscheid fanden auch
ermutigende Daten zum US Arbeitsmarkt unddem Konsumvertrauen
Beachtung.
Credit Suisse stiegen 2,4 Prozent und UBS 1,8 Prozent. "Die
Banken profitieren weil sie viele Obligationen Portugals in
ihren Büchern halten", sagte ein Händler.
Aber auch Versicherungstitel waren gefragt: Swiss life
legten zeitweise mehr als drei Prozent zu. Der
Lebensversicherer gilt als grösster Profiteur steigender Zinsen.
Zudem trieben laut Händlern Gerüchte um ein Interesse der
Allianz den Kurs des grössten Schweizer Lebensversicherers.
Pharmawert Novartis kletterte um ein Prozent. Am
Mittwoch endete die Frist zur Berechnung des Aktienkurses, der
als Basis für die Barzahlung an Minderheitsaktionäre des
übernommenen Augenheil-Konzerns Alcon herangezogen wird.
Damit falle ein Unsicherheitsfaktor weg, hiess es. Novartis gab
ausserdem den Verkauf des Hautmedikaments Elidel für 420
Millionen Dollar an Meda bekannt. Die Genussscheine
von Konkurrentin Roche zogen 0,7 Prozent an.
Die Aktien zyklischer Firmen waren uneinheitlich. ABB
, Adecco und Fischer gaben nach, Holcim
und die Chemietitel legten zu.
Die Clariant-Aktien büssten anfängliche Gewinne
praktisch wieder ein. Der Chemiekonzern hat die Kapitalerhöhung
zur Finanzierung der Süd-Chemie-Übernahme begonnen und will bis
zu 23 Millionen neue Titel ausgeben. Zehn alte Aktien
berechtigen zum Kauf einer neuen Aktie. Der Ausgabepreis soll am
18. April bekanntgegeben werden.
Der Zukauf im Pumpengeschäft schob die Sulzer-Aktien
kräftig an; die Aktien des Industriekonzerns stiegen
vorübergehend auf höchsten Stand seit Anfang 2008 und notierten
zuletzt noch um zwei Prozent fester.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)