Zürich, 19. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag einen Teil der Vortagesverluste wieder wettgemacht.
Gesucht waren vor allem Novartis und die
Luxusgütertitel Richemont und Swatch. Trotz
einer Reihe guter Unternehmensergebnisse sind Händlern zufolge
aber viele Anleger immer noch vorsichtig. Es müsse sich noch
zeigen, wie nachhaltig die Erholung sei, sagte ein Händler. Die
Schuldenkrise und die Auseinandersetzungen in Libyen sorgten
weiterhin für Nervosität.
Der SMI<.SSMI> schloss 1,3 Prozent fester auf 6327 Punkten.
Der breite SPI<.SSHI> legte 1,2 Prozent auf 5818 Punkte zu. Am
Montag hatte der SMI nach der Warnung der Ratingagentur S&P vor
einer möglichen Rückstufung der Kreditwürdigkeit der USA 2,4
Prozent eingebüsst.
Den grössten Beitrag zu dem Anstieg lieferte am Dienstag das
Schwergewicht Novartis. Der Pharmakonzern hatte mit einem
überraschend starken Quartalsergebnis überraschte. Die Aktie
kletterte 3,5 Prozent. "Angesichts der Kursabschwächung in den
letzten Tagen besitzt der Titel einiges an Aufholpotenzial," so
ein Händler. Die Roche-Genussscheine wurden 0,5 Prozent
höher gehandelt.
Mit Actelion berichtete zudem Europas grösster
Biotechkonzern über den Geschäftsverlauf im ersten Quartal. Zwar
lagen die Zahlen zum Teil deutlich über den Vorhersagen, doch
führten Händler dies auf Sonderposten zurück. Die Aktie verlor
knapp 1,3 Prozent. Die Titel des Nahrungsmittelkonzerns
Nestle legten 1,8 Prozent zu.
Richemont gewannen 3,7 Prozent und wiesen damit die höchsten
Kursgewinne unter den Standardwerten aus. Swatch gingen drei
Prozent fester aus dem Handel. Die beiden Luxusgütertitel
profitierten von den guten Zahlen des Modekonzerns
Burberry. Das 155 Jahre alte Traditionsunternehmen nahm
im ersten Quartal 390 Millionen Pfund ein und stellte für das
Gesamtjahr einen Gewinn am oberen Ende der Markterwartungen in
Aussicht.
Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re wurden
ex-Dividende gehandelt und büssten vier Prozent ein.
Die Banken waren wenig verändert, nachdem die US-Grossbank
Goldman Sachs mit einem zurückhaltenden Ausblick für einen
Dämpfer in der Branche gesorgt hatte. Credit Suisse
verloren 0,2 Prozent, UBS gewannen dagegen 0,6 Prozent
Die Micronas-Titel zogen 5,8 Prozent an. Im ersten
Quartal erzielte der Chip-Hersteller erstmals wieder einen
Gewinn von fünf Millionen Franken nachdem im Vorjahreszeitraum
noch ein Verlust von knapp vier Millionen Franken angefallen
war.
(Reporter: Oliver Hirt; redigiert von Albert Schmieder)