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FOKUS 3-Japans Atomkatastrophe verunsichert Aktienanleger erneut

Veröffentlicht am 12.04.2011, 17:59
Aktualisiert 12.04.2011, 18:04
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* Fukushima-Desaster nun auf einer Stufe mit Tschernobyl

* Dax verliert ein Prozent

* Alcoa-Zahlen nur wenig inspirierend

(neu: US-Börse, BASF, Dialog, Schlusskurse)

Frankfurt, 12. Apr (Reuters) - Die offizielle Einstufung der Atomkatastrophe von Fukushima als so gravierend wie das Desaster in Tschernobyl hat am Dienstag die Aktienmärkte rund um den Globus belastet. "Das Pendel könnte bei Investoren nun kurzfristig in Pessimismus umschlagen", erklärte Herbert Perus, der bei Raiffeisen Capital Management den Bereich Globale Aktien leitet. Internationale Anleger könnten nun Risiko aus den Märkten nehmen - davon wäre nicht nur der japanische Aktienmarkt betroffen. Diese "extrem negative Überraschung" treffe die Börsen zu einem Zeitpunkt, als sich die Stimmung dort zuletzt wieder verbessert habe.

Japans Atomaufsicht hatte erstmals eingestanden, dass Fukushima auf der Internationalen Bewertungsskala für atomare Ereignisse auf die höchste Stufe 7 statt bislang 5 einzuordnen ist. Der Dax<.GDAXI> schloss 1,4 Prozent niedriger bei 7102 Punkten. Der Euro-Stoxx50<.STOXX50E> gab um 1,4 Prozent nach. In Tokio hatte der Nikkei-Index<.N225> 1,7 Prozent verloren. In Shanghai<.SSEC> und Hongkong<.HSI> gaben die Kurse ebenfalls nach. Auch die US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> notierten jeweils rund ein Prozent im Minus.

Wenig euphorisch hatten die Märkte auch den Auftakt der US-Bilanzsaison aufgenommen. Der Aluminiumkonzern Alcoa hatte die Anleger an der Wall Street mit seinem Quartalsbericht nicht ganz überzeugt: Zwar übertraf das Unternehmen mit seinem Ergebnis die Analystenschätzungen, verfehlte die Erwartungen aber beim Umsatz. In New York fielen Alcoa-Aktien um 6,1 Prozent.

Im Dax bildeten die Aktien von Infineon mit einem Abschlag von 4,7 Prozent auf 7,01 Euro das Schlusslicht. Händler begründeten das Minus mit schlechten Branchennachrichten: Neben den neuen Meldungen aus Japan drückte eine gesenkte Umsatzprognose des Analog-Chipherstellers Micrel die Stimmung. Die im TecDax<.TECDAX> gelisteten Dialog Semiconductor gaben 5,8 Prozent nach. Der europäische Technologie-Branchenindex<.SX8P> schloss drei Prozent tiefer.

Commerzbank-Aktien verloren 4,7 Prozent auf 4,93 Euro. Händlern zufolge lastet weiter die laufende Kapitalerhöhung auf dem Kurs.

Die am Vortag schon schwachen Autowerte blieben weitgehend auf den Verkaufslisten. So fielen VW um 1,6 Prozent, BMW gaben um 0,8 Prozent nach. Am europäischen Markt gerieten Renault mit einem Abschlag von 3,2 Prozent auf 37,75 Euro unter Druck. Im Zuge der Spionage-Affäre hatte Vorstandsmitglied Patrick Pelata am Montagabend seinen Hut genommen. Analysten bezeichneten den Weggang des für das operative Geschäft zuständigen Managers als Verlust für den Konzern.

Zu den Verlierern zählten auch die Titel des Dax-Schwergewichts BASF mit einem Rückgang von 2,8 Prozent auf 62,59 Euro. Händlern zufolge gab es Spekulationen über ein Interesse des Chemieriesen am US-Agrochemiekonzern Monsanto. Eine BASF-Sprecherin sagte: "Marktgerüchte kommentieren wir nicht." Einige Börsianer begründeten die fallenden Kurse bei BASF mit Gewinnmitnahmen. Monsanto verteuerten sich in New York um 1,7 Prozent auf 68,32 Dollar.

Gegen den Trend gab es nur wenige Ausreißer: im Dax führten Lufthansa mit einem Plus von 2,6 Prozent die allerdings recht kurze Gewinnerliste an. Händler führten die Aktienkäufe auf den Rückgang des Ölpreises zurück.

Merck stiegen um 2,2 Prozent. Nach Bekanntgabe der Restrukturierungspläne in der vorigen Woche äußerten sich die Analysten der Unicredit wohlwollend über eine Präsentation des neuen Pharmachefs Stefan Oschmann. Investoren und Analysten seien sich nun einig, dass sich die Bewertung des Portfolios verbessern werde.

(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Ralf Banser)

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