💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Fresenius behält nach geplatzter Übernahme USA im Visier

Veröffentlicht am 03.05.2018, 10:51
© Reuters. FILE PHOTO: Fresenius headquarters in in Bad Homburg
FMEG
-

- von Elke Ahlswede

Frankfurt (Reuters) - Fresenius-Chef Stephan Sturm will sich durch die geplatzte Übernahme des US-Generika-Herstellers Akorn bei der Expansion in Nordamerika nicht bremsen lassen.

Dort solle das Angebot an Nachahmermedikamenten weiterhin gezielt ausgebaut werden, erklärte Sturm am Donnerstag bei Vorlage der Quartalszahlen. "Denn dieses Ziel war richtig und bleibt richtig." Der Gesundheitskonzern aus Bad Homburg hatte die 4,4 Milliarden Euro schwere Übernahme von Akorn im April abgeblasen. Fresenius wirft der obersten Akorn-Führung eklatanten Betrug im Zusammenhang mit Testergebnissen in den USA vor. Für den Ausbau des Nordamerika-Geschäfts sieht Sturm eine gute Basis in einer starken Entwicklung der eigenen auf Nachahmermedikamente spezialisierten Sparte Fresenius Kabi.

Fresenius beschuldigt das Akorn-Management, es habe der US-Arzneimittelbehörde FDA wissentlich gefälschte Daten schicken lassen. Dies hätten selbst eingeleitete, unabhängige Untersuchungen ergeben. Eine Stellungnahme von Akorn zu den am Mittwoch in Gerichtsunterlagen bekanntgewordenen konkreten Vorwürfen lag zunächst nicht vor. Das Unternehmen aus einem Vorort von Chicago will die Übernahme vor Gericht durchsetzen. In seiner Klage erklärte Akorn, Fresenius habe Probleme mit Datenintegrität angeführt, die in der Generika-Branche nicht ungewöhnlich seien. Fresenius wolle diese nun nutzen, um sich aus dem Geschäft aus finanziellen Gründen zurückzuziehen. Fresenius reagierte Ende April mit einer Gegenklage.

Die Übernahme wäre die zweitgrößte des hessischen Unternehmens gewesen. Doch von den juristischen Streitigkeiten um die Absage will sich der Konzernchef nicht aufhalten lassen. "Wir verfolgen weiter das strategische Ziel, unser Angebot an flüssigen Generika in Nordamerika gezielt zu verbreitern", sagte Sturm. "Die weiterhin starke Entwicklung von Fresenius Kabi bietet dafür eine hervorragende Ausgangsposition."

Fresenius Kabi ist auf Nachahmermedikamente spezialisiert, die intravenös verabreicht werden. Die Sparte stach in den ersten drei Monaten mit einem organischen Wachstum von neun Prozent hervor, während sich das Wachstum aus eigener Kraft im Konzern auf vier Prozent belief. Fresenius Kabi habe sich in allen Regionen und Produktbereichen "prächtig entwickelt", sagte Sturm. "Das sind beste Voraussetzungen, unsere ambitionierten Wachstumsziele und damit ein weiteres Rekordjahr zu erreichen."

© Reuters. FILE PHOTO: Fresenius headquarters in in Bad Homburg

Fresenius bestätigte, währungsbereinigt den Konzernumsatz 2018 um fünf bis acht und den Nettogewinn um sechs bis neun Prozent steigern zu wollen. Die entsprechenden Zuwächse im ersten Quartal lagen mit je sieben Prozent in diesem Rahmen.

Die gegenüber dem Euro schwächeren Währungen der USA und Chinas hatten aber einen negativen Einfluss, so dass der Umsatz unter Berücksichtigung dieser Faktoren um ein Prozent auf 8,1 Milliarden Euro und das um Sondereinflüsse bereinigte Konzerergebnis um zwei Prozent auf 450 Millionen Euro sank.

Auch ein erwarteter Rückgang im Apothekengeschäft der Tochter Fresenius Medical Care (DE:FMEG) (FMC) lastete auf den Erlösen. FMC selbst hatte unlängst die eigene Umsatzprognose auf fünf bis sieben Prozent gesenkt, verglichen mit einem bisherigen Ziel von rund acht Prozent.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.