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Fresenius behält nach geplatzter Übernahme USA im Visier

Veröffentlicht am 03.05.2018, 16:37
© Reuters. Fresenius headquarters in in Bad Homburg

- von Elke Ahlswede

Frankfurt (Reuters) - Fresenius-Chef Stephan Sturm will sich durch die geplatzte Übernahme des US-Generika-Herstellers Akorn bei der Expansion in Nordamerika nicht bremsen lassen.

Dort solle das Angebot an Nachahmermedikamenten weiterhin gezielt ausgebaut werden, erklärte Sturm am Donnerstag bei Vorlage der Quartalszahlen. "Denn dieses Ziel war richtig und bleibt richtig." Der Gesundheitskonzern aus dem hessischen Bad Homburg hatte die 4,4 Milliarden Euro schwere Übernahme von Akorn im April abgeblasen. Fresenius wirft der obersten Akorn-Führung eklatanten Betrug im Zusammenhang mit Testergebnissen in den USA vor. Akorn will eine Übernahme juristisch durchsetzen. In rund zwei Monaten treffen sich die Unternehmen vor Gericht. Sturm setzt darauf, das Thema kommendes Jahr hinter sich lassen zu können.

Fresenius beschuldigt das Akorn-Management, es habe der US-Arzneimittelbehörde FDA wissentlich gefälschte Daten schicken lassen. Dies hätten selbst eingeleitete, unabhängige Untersuchungen ergeben. In seiner Klage erklärte Akorn, Fresenius habe Probleme mit Datenintegrität angeführt, die in der Generika-Branche nicht ungewöhnlich seien. Fresenius wolle diese nun nutzen, um sich aus dem Deal aus finanziellen Gründen zurückzuziehen. Fresenius reagierte mit einer Gegenklage.

© Reuters. Fresenius headquarters in in Bad Homburg

Das zuständige Gericht in Delaware hat den Prozessauftakt laut Sturm auf den 9. Juli angesetzt. Er wolle nicht über die Dauer des Verfahrens spekulieren. Es sei aber davon auszugehen, dass das Thema im Verlauf des Jahres 2019 abgeschlossen werden könne. Sturm führte schwerwiegende Probleme bei Akorn als Grund für die Absage an: Es gebe Fehlverhalten und Betrug gravierenden Ausmaßes. Die Probleme seien nicht binnen Monaten oder Quartalen zu lösen. Das dürfte eher Jahre dauern. Von dem Unternehmen mit Sitz in einem Vorort von Chicago gab es vorerst keine Reaktion.

Der Fresenius-Chef will sich von den juristischen Streitigkeiten um die Absage aber nicht aufhalten lassen. "Wir verfolgen weiter das strategische Ziel, unser Angebot an flüssigen Generika in Nordamerika gezielt zu verbreitern", sagte Sturm. "Die weiterhin starke Entwicklung von Fresenius Kabi bietet dafür eine hervorragende Ausgangsposition." Fresenius Kabi ist auf Nachahmermedikamente spezialisiert, die intravenös verabreicht werden. Die Sparte habe sich in allen Regionen und Produktbereichen "prächtig entwickelt", sagte der Manager. "Das sind beste Voraussetzungen, unsere ambitionierten Wachstumsziele und damit ein weiteres Rekordjahr zu erreichen."

Sturm räumte ein, dass die Expansion in Nordamerika ohne Akorn länger dauern werde. Fresenius habe aber beim Ausbau des Geschäfts schon immer genauso auf organisches Wachstum gesetzt wie auf Akquisitionen.

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