Bangalore (Reuters) - Anwälte haben den saudiarabischen Öl-Konzern Aramco einem Zeitungsbericht zufolge vor einem Börsengang in New York gewarnt.
In den USA bestünde das größte Risiko von Rechtsstreitigkeiten, berichtete die "Financial Times" am Sonntag unter Berufung auf Insider. So könnte die Notierung in New York den Familien von Opfern der Anschläge vom 11. September 2001 ermöglichen, Saudi-Arabien zu verklagen. Zudem seien Sammelklagen eine Gefahr, sollte Aramco sich nicht den Vorschriften der Regulierer beugen und Daten beispielsweise zu Reserven offenlegen. Zudem werden US-Aktionärsgruppen, die teilweise für ihr aggressives Verhalten bekannt sind, als kritisch gesehen.
Der Börsengang von Aramco könnte der größte aller Zeiten werden. Saudi-Arabien will bis zu fünf Prozent der Aramco-Anteile an die Börse bringen und damit schätzungsweise 100 Milliarden Dollar erlösen. Die Papiere sollen an der Börse in Riad sowie an einem internationalen Finanzplatz notiert werden. Als Favorit galt dabei bisher New York. Die Präferenz liege nun bei London, hieß es in dem FT-Bericht weiter.
Aramco war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die Kanzlei White & Case, auf die sich der Bericht ebenfalls beruft, wollte sich nicht dazu äußern.