Berlin, 15. Okt (Reuters) - Am Rande der IWF-Tagung diese Woche wollen sich auch die Finanzminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer treffen. In Kreisen der Bundesregierung hieß es am Dienstag, in Washington stünden dabei die Besteuerung internationaler Konzerne und neue Digitalwährungen wie das geplante Facebook FB.O -Geld Libra auf der Tagesordnung. Schon am Donnerstag werde es ein Arbeitsessen unter Leitung der japanischen Präsidentschaft geben.
Bei der Besteuerung global agierender Konzerne und vor allem von Internetfirmen sei bis 2020 eine Einigung geplant. Alle Länder teilten die Einschätzung, dass dies auch nötig sei, um Alleingänge von Ländern zu verhindern, sagte der Regierungsvertreter. Viele Staaten stören sich daran, dass Internetfirmen ihre Gewinne häufig in Niedrigsteuerländer verlagern und dadurch insgesamt nur wenig Steuern zahlen. Frankreich will deswegen eine eigene Digitalsteuer erheben, was den Handelskonflikt mit den USA weiter anheizt.
Kryptowährungen dürften keine Alternativen zum Euro oder Dollar werden, ergänzte der Regierungsvertreter. Es gebe für sie aber einen Bedarf, weil Geldtransfers zwischen Ländern noch immer sehr teuer und langsam seien. Dies müsse sich ändern. Jede Kryptowährung müsse sich zudem in bestehende regulatorische Vorgaben einordnen.