Für die Gazprom-Aktie sind in diesem Jahr drei Chartmarken entscheidend. Auf der Unterseite stellt der extreme Rückfall von Anfang April auf 3,48 Euro eine Marke dar, die auf keinen Fall mehr unterschritten werden darf. Auf der Oberseite sind 4,32 Euro das Maß aller Dinge. An diesem Widerstand scheiterten die Käufer bereits zweimal.
Ob die generelle Reiserichtung eher nach oben oder nach unten ausgerichtet ist, entscheidet sich etwa in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen, an der Marke von 4,00 Euro. Liegt der Kurs oberhalb dieser Schwelle, sind die Käufer im Vorteil, notiert die Aktie unter diesem Niveau, führen die Bären das Zepter.
Nachdem die Aktie sich im Juni noch einmal der unteren Kante der Schiebezone angenähert hatte, setzte ein neuer Aufwärtstrend ein. Er führte die Aktie bis zum 17. Juli wieder auf das Niveau von 4,03 Euro. Die 4,00-Euro-Marke zeigte jedoch sofort Wirkung und zwang den Kurs in eine rasante Talfahrt.
Mit einer großen Kurslücke fiel die Aktie zunächst unter die 50-Tagelinie und schließlich auch unter die Marke von 3,70 Euro zurück. Erst auf dem Niveau von 3,65 Euro gelang den Käufern eine Stabilisierung. Sie hat den Kurs zwar wieder bis auf 3,90 Euro ansteigen lassen und die Kurslücke damit geschlossen. Hier kamen die Käufer anschließend jedoch nicht weiter.
Politische Spannungen sorgen für Rücksetzer
Die Gazprom-Aktie pendelte einige Tage um die 50-Tageline und fiel in der Vorwoche wieder auf 3,72 Euro zurück, nachdem die politischen Spannungen zwischen Moskau und Washington wieder zugenommen hatten. Zwar zeigten die Käufer sofort eine Reaktion. Wie nachhaltig diese ist, bleibt aber abzuwarten.
Da neue Sanktionen seitens der Vereinigten Staaten gegenüber Russland im Raum stehen, sind die Aussichten für die Käufer nicht die besten und mit einem erneuten Test der Unterstützung bei 3,65 Euro muss gerechnet werden. Kann diese nicht verteidigt werden, droht ein erneuter Rückfall in Richtung 3,55 Euro.
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Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.