Berlin, 16. Mrz (Reuters) - Im Fall der Greensill Bank nimmt der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) die Finanzaufsicht BaFin in Schutz. "Keine Aufsicht der Welt kann verhindern, dass ein Institut einen sehr, sehr aggressiven Einlagenwettbewerb startet", sagte BVR-Vorstandsmitglied Gerhard Hofmann am Dienstag bei der Online-Bilanzpressekonferenz. Dazu seien Handlungsmöglichkeit jeder Aufsicht zu begrenzt. "Das ist ein Fall, den man unter Anreizbedingungen sehr viel genauer untersuchen muss", so Hofmann. "Es war ein Unfall, ein viel größerer Unfall, als man sich vorstellen mochte und auch konnte." Die genossenschaftlichen Banken könnten die Vorgänge aber nur aus der Ferne bewerten.
"Wer versagt hat, lässt sich aus der Distanz nicht sagen", führte Hofmann aus. Greensill habe aufgrund ihrer Zinsgestaltung "schlimmerweise" auch viele öffentliche Mittel - also von Gemeinden und Kommunen - angezogen. Der Finanzaufsicht BaFin war von betroffenen Kommunen vorgeworfen worden, zu spät über die Probleme bei der Greensill Bank informiert zu haben. Die BaFin schloss das Bremer Institut vor einigen Tagen und leitete inzwischen die Insolvenz ein. (Reporterin: Elke Ahlswede redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)