💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Alle ansehen

GESAMT-ROUNDUP/Neue Riesen-Baustelle im VW-Abgasskandal: Jetzt auch CO2-Probleme

Veröffentlicht am 03.11.2015, 20:22
Aktualisiert 03.11.2015, 20:24
© Reuters.  GESAMT-ROUNDUP/Neue Riesen-Baustelle im VW-Abgasskandal: Jetzt auch CO2-Probleme
PSHG_p
-
VOWG_p
-
NSUG
-

WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Abgas-Skandal im VW (XETRA:VOW3)-Konzern erreicht eine neue Dimension. Volkswagen (XETRA:VOW3) musste am Dienstag nun auch Unregelmäßigkeiten bei CO2-Werten einräumen - außerdem sind damit erstmals auch Benziner und nicht nur Dieselfahrzeuge betroffen.

Dabei geht es um den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2)- und damit um den Spritverbrauch. "Nach derzeitigem Erkenntnisstandkönnen davon rund 800 000 Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns betroffen sein", heißt es in einer Mitteilung vom Dienstagabend in Wolfsburg. "Die wirtschaftlichen Risiken werden in einer ersten Schätzung auf rund zwei Milliarden Euro beziffert." Damit hat Europas größter Autokonzern in der Abgasaffäre eine neue milliardenschwere Baustelle.

AKTIENKURS FÄLLT UM MEHR ALS VIER PROZENT

Anleger zeigten sich schockiert. Die VW-Aktie, die bereits im Xetra-Hauptgeschäft zu den schwächsten Titeln gehört hatte, verlor im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz weitere 4,5 Prozent.

Bisher ging es in dem Skandal um Stickoxid (NOX). Im September hatte das Unternehmen eingestanden, bei Abgas-Tests auf dem Prüfstand mit Softwarehilfe die Ergebnisse für Diesel-Motoren manipuliert zu haben. Die Software schaltet in Testsituation in einen Sparmodus. In diesem Zusammenhang musste VW bereits 6,5 Milliarden Euro zurückstellen.

VERBRAUCH ZU NIEDRIG ANGEGEBEN

Im Rahmen der derzeit laufenden Überprüfungen aller Prozesse und Abläufe bei Dieselmotoren ist laut VW aufgefallen, dass bei der CO2-Zertifizierung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2- und damit auch Verbrauchsangaben festgelegt wurden. Betroffen seien ganz überwiegend Fahrzeuge mit Dieselmotoren. Es gehe um Autos der Typen Polo, Golf und Passat, sagte ein VW-Sprecher auf Anfrage. Bei der VW-Tochter Audi (XETRA:NSUG) seien A1- und A3-Modelle betroffen. Bei Skoda gehe es um den Octavia und bei Seat um den Leon und den Ibiza.

Auch bei einem Benzinmotor mit Zylinderabschaltung habe es Auffälligkeiten gegeben, sagte der Sprecher. Es handele sich dabei aber um eine geringe Stückzahl. Bei den Dieselmotoren seien 1,4-, 1,6- und 2,0-Liter-Varianten betroffen. Alle Aggregate stammen einem Sprecher zufolge aus dem Wolfsburger Stammhaus von VW.

STEUERN WOMÖGLICH ZU NIEDRIG ANGESETZT

Kohlendioxid (CO2) ist zwar unschädlich für den Menschen, aber zugleich das bedeutendste Treibhausgas und wesentlich für die menschengemachte Erderwärmung verantwortlich. Die CO2-Grenzwerte sind in der EU in den vergangenen Jahren verschärft worden.

MÜLLER VERSPRICHT ERNEUT 'SCHONUNGSLOSE' AUFKLÄRUNG

"Der Vorstand der Volkswagen AG bedauert zutiefst den festgestellten Sachverhalt", hieß es. Die Sicherheit der Fahrzeuge sei in keinem Fall betroffen.

VW-Chef Matthias Müller versprach erneut eine "schonungslose" Aufklärung. "Dabei machen wir vor nichts und niemandem Halt. Das ist ein schmerzhafter Prozess, aber er ist für uns ohne Alternative." Dies sei die Voraussetzung für die grundlegende Neuausrichtung des Konzerns. VW wolle nach Absprache mit den zuständigen Behörden schnellstmöglich eine Klärung der weiteren Vorgehensweise sowie eine korrekte Einstufung der CO2-Werte bei den betroffenen Fahrzeugen vornehmen.

EPA-VORWÜRFE

Erst am Montag hatte die US-Umweltbehörde EPA neue schwere Vorwürfe gegen VW erhoben - dabei geht es um Stickoxid-Werte. Die EPA beschuldigt VW, bei weiteren Dieselmotoren eine Manipulations-Software eingesetzt zu haben. Volkswagen hält dagegen, kein Programm installiert zu haben, "um die Abgaswerte in unzulässiger Weise zu verändern".

Nach den neuen EPA-Vorwürfen wären erstmals auch Porsche-Fahrzeuge und jüngere Modellreihen betroffen. Wie die Behörde am Montagabend mitgeteilt hatte, wurden in bestimmten Diesel-Modellen der Marken VW, Audi und Porsche (DE:PSHG_p) Drei-Liter-Diesel-Motoren verbaut, die bei Stickoxid-Emissionen die in den USA erlaubten Grenzwerte um das bis zu Neunfache überträfen. Die US-Umweltbehörde hatte den Skandal um geschönte Abgaswerte bei Volkswagen Mitte September ins Rollen gebracht.

WEITERE PROBLEME IN DEN USA DROHEN

Unterdessen drohen Volkswagen in den USA weiterer Probleme. Diesmal geht es nicht um manipulierte Abgaswerte, sondern um Fehler bei Pflichtmeldungen zu Unfällen mit Verletzungen und Todesfällen an die US-Verkehrsaufsicht NHTSA. VW teilte am Dienstag mit, eine externe Prüfung eingeleitet zu haben, um sicherzustellen, dass die Daten korrekt an die Aufsicht übermittelt werden.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.