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Gewinneinbruch bei der Helaba - Höhere Risikovorsorge wegen Corona

Veröffentlicht am 24.03.2021, 10:30
© Reuters.

Berlin, 24. Mrz (Reuters) - Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hat im Corona-Jahr 2020 deutlich mehr Geld für faule Kredite auf die Seite gelegt und in der Folge einen Gewinneinbruch erlitten. Das Ergebnis vor Steuern schmolz 2020 auf 223 Millionen Euro zusammen und betrug damit weniger als die Hälfte des Vorjahreswerts von 518 Millionen Euro. Zwar habe die Helaba "bislang keine nennenswerten Kreditausfälle zu verbuchen" gehabt, teilte das Institut am Mittwoch mit. Wegen der aber 2021 zu erwartenden Ausfälle stockte die Helaba ihre Risikovorsorge auf 305 Millionen Euro auf - mehr als das Dreifache des Vorjahreswerts (86 Millionen).

"In Summe können wir rückblickend mit dem erzielten Jahresergebnis zufrieden sein", sagte Vorstandschef Thomas Groß. Im ersten Halbjahr war die Helaba, zu der auch die Frankfurter Sparkasse und die Landesbausparkasse Hessen-Thüringen gehören, durch höhere Risikovorsorge und Bewertungsverluste in die roten Zahlen gerutscht und hatte einen Verlust auch für das Gesamtjahr nicht ausgeschlossen. Gesunkene Marktwerte der von der Helaba gehaltenen Papiere hatten im Halbjahr zu einem Bewertungsverlust von rund 300 Millionen Euro geführt. Im Gesamtjahr war das Bewertungsergebnis (Fair-Value) mit vier Millionen Euro zwar wieder positiv, allerdings weit vom Vorjahreswert von 128 Millionen Euro entfernt.

Das operative Geschäft sei insgesamt gut gelaufen, sagte Konzernchef Groß weiter. Den Provisionsüberschuss konnte die Helaba um gut zehn Prozent auf 435 Millionen Euro steigern. Die Erträge aus vermieteten Immobilien erhöhten sich um ein halbes Prozent auf 215 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss ging um 1,5 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro zurück. "Die positive Entwicklung unseres operativen Geschäftes zeigt, dass wir mit unserem diversifizierten Geschäftsmodell gerade auch in Krisensituationen gut aufgestellt sind," so Groß.

HELABA-CHEF: NOCH FESTERE EINBINDUNG IN SPARKASSEN-GRUPPE

Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Groß optimistisch, das Ergebnis von 2020 halten zu können. Die Corona-Krise definiere zwar weiterhin die Rahmenbedingungen, und das Zinsniveau bleibe auf einem historischen Tief. "Dennoch gehen wir davon aus, bei weitgehend unveränderter Risikovorsorge im Jahr 2021 ein Ergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau erreichen zu können", sagte der 55-Jährige. Langfristig gab Groß neben der Bewältigung der Corona-Krise das Ziel aus, ein Konzernergebnis vor Steuern "im mittleren dreistelligen Millionenbereich" und ein Provisionsergebnis von mindestens 500 Millionen Euro zu erreichen. Zudem solle die Helaba noch fester in die Sparkassen-Finanzgruppe eingebunden werden. Details nannte er dazu zunächst nicht.

Die Helaba mit ihren rund 6300 Mitarbeitern ist die Sparkassenzentralbank nicht nur in Hessen und Thüringen, sondern auch in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Sie steht im Mittelpunkt von Diskussionen über ein Spitzeninstitut der Sparkassen. Zuletzt war geplant, dass Helaba und die Fondsgesellschaft Deka fusionieren. Dies sollte ein Nukleus für ein Sparkassen-Zentralinstitut sein, an dem sich andere Landesbanken beteiligen könnten. Die Gespräche sind wegen der Pandemie auf Eis gelegt worden. Zuletzt machte sich Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis erneut für ein Spitzeninstitut stark. (Reporterin: Elke Ahlswede redigiert von Hans Seidenstücker Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

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