Bangalore/New York (Reuters) - Morgan Stanley (NYSE:MS) hat im zweiten Quartal nicht mit dem Erzrivalen Goldman Sachs (NYSE:GS) mithalten können.
Der Nettogewinn fiel um 15 Prozent auf 1,43 Milliarden Dollar, wie die US-Investmentbank am Mittwoch mitteilte. Einsparungen konnten dabei Schwächen im Handel nicht ausgleichen.
Morgan-Stanley-Aktien verteuerten sich an der Wall Street dennoch um knapp ein Prozent. Händler verwiesen darauf, dass die Quartalsbilanz besser als erwartet ausfiel. Das ging vor allem auf die Kostensenkungen zurück. Morgan Stanley setzt sowohl bei den Sach- als auch bei den Personalkosten den Rotstift an. So wurden nicht absolut notwendige Geschäftsreisen in den ersten sechs Monaten halbiert.
Bankchef James Gorman sagte, das britische Votum für einen EU-Austritt habe die Unsicherheit an den Finanzmärkten zuletzt vergrößert. Dies werde noch für einige Zeit anhalten. Gorman will Morgan Stanley unabhängiger vom schwankungsanfälligen Handel machen und baut die stabilere Vermögensverwaltung aus. Im abgelaufenen Quartal stiegen die Einnahmen aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Rohstoffen um 2,4 Prozent, während sie im größeren Aktienbereich um 5,5 Prozent sanken.
Morgan Stanley schnitt damit deutlich schlechter als Goldman Sachs ab. Der Konkurrent hatte am Dienstag einen Gewinnsprung von 78 Prozent auf 1,63 Milliarden Dollar für das Frühjahrsquartal gemeldet. Auch hier wirkten sich Kostensenkungen positiv aus. Zudem schlug sich Goldman im Handel wesentlich besser. Die Brexit-Abstimmung in Großbritannien lähmte zwar das Geschäft mit Fusionen, Übernahmen und Aktienemissionen. Der rege Handel in der Zeit um das Referendum spülte der Investmentbank aber mehr Geld in die Kasse.
Die Deutsche Bank setzt traditionell ebenfalls auf das Anleihen-Geschäft, steckt aber im Investmentbanking mitten im Umbau. Deshalb ist unklar, ob auch sie im zweiten Quartal von der Erholung profitiert hat oder ob ihr die US-Rivalen Marktanteile abgenommen haben. JP Morgan hat die Einnahmen in dem Bereich um 35 Prozent gesteigert, Citi um 14 Prozent und die Bank of America (NYSE:BAC) Merrill Lynch um 22 Prozent. Die Zahlen der Deutschen Bank (DE:DBKGn) werden nächste Woche erwartet.