Investing.com - David Kostin, Chefstratege für US-Aktien bei der US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS), rät seinen Kunden, auf das Beste zu hoffen, aber auf das Schlimmste gefasst zu sein - eine Lektion aus dem Jahr 2022.
Während der Konsens eine Rezession in den USA im Jahr 2023 sieht, glauben die Ökonomen von Goldman Sachs, dass die größte Volkswirtschaft der Welt eine Rezession umgehen kann. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession taxieren sie als lediglich auf ein Drittel und fügen hinzu, dass die jüngsten Arbeitsmarkt- und Inflationsberichte ihre Ansicht stützen.
"Die jüngsten Makrodaten deuten auf eine Verlangsamung der Lohnzuwächse und der Inflation hin. Unsere Ökonomen haben eine positive Sicht auf die Verbraucherausgaben, erwarten aber ein Wirtschaftswachstum, das unter dem Trend liegt. Bei einem Soft-Landing-Szenario (keine Rezession) prognostizieren wir für den S&P 500 ein flaches EPS-Wachstum. Die steigenden Umsätze dürfte durch einen Rückgang der Margen ausgeglichen werden. Der Konsens prognostiziert ein EPS-Wachstum von 3 %", schrieb Kostin in einer Kundenmitteilung.
Sollte es zu einer weichen Landung kommen, sollten Anleger Aktien wie Tesla (NASDAQ:TSLA), Qualcomm (NASDAQ:QCOM) und AMD (NASDAQ:AMD) besitzen, riet der Aktienexperte.
Kritisch merkt Kostin an, dass die Gewinnrevisionen des S&P 500 auf eine harte Landung der US-Wirtschaft hindeuten.
"Der aktuelle 3-Monats-Trend der EPS-Revisionen des S&P 500 ist der negativste Wert seit den Rezessionen 2008 und 2020. Im Falle einer harten Landung (Rezession) prognostizieren wir einen Rückgang des S&P 500 EPS um 11 % (gegenüber unserer Basisprognose von stagnierenden Unternehmensgewinnen und dem Konsens von +3 %)", so Kostin weiter.
Sollte es tatsächlich zu einer harten Landung kommen, rät Goldman seinen Kunden zu Einzelhandelsunternehmen wie Home Depot (NYSE:HD), Lowe’s (NYSE:LOW), eBay (NASDAQ:EBAY), Costco (NASDAQ:COST) und Kroger (NYSE:KR) sowie zu Technologieunternehmen wie Microsoft (NASDAQ:MSFT), Block (NYSE:SQ), Visa (NYSE:V) und Mastercard (NYSE:MA).
von Robert Zach