von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Bankaktien wurden am Montag schwächer gehandelt. Grund dafür ist ein in Schieflage geratener Hedgefonds. Marktteilnehmer beurteilen gerade die Auswirkungen, die sich daraus für den Sektor ergeben.
Der Hedgefonds wurde in verschiedenen Berichten als Archegos Capital Management identifiziert, ein Family Office, das von Bill Hwang, einem Veteranen von Tiger Management, geleitet wird.
Credit Suisse (NYSE:CS) gab bekannt, dass ein bedeutender US-amerikanischer Hedgefonds in der vergangenen Woche Margin Calls nicht nachkommen konnte, welche CS zusammen mit anderen Banken eingefordert hatte. In der Sitzung am Freitag wurden mehr als 20 Milliarden US-Dollar an Beteiligungen im Zusammenhang mit Archegos liquidiert.
Es sei zwar zu früh, die genaue Höhe des Verlusts zu quantifizieren, aber “es könnte für unser erstes Quartal wesentlich und von großer Bedeutung sein”, schrieb die Credit Suisse.
Nomura (T:9716) (NYSE:NMR) gab an, dass ein nicht genannter US-Kunde etwa 2 Milliarden US-Dollar in der Kreide stehe.
"Diese Schätzung kann sich je nach Abwicklung der Transaktionen und Schwankungen der Marktpreise ändern", teilte die japanische Bank mit.
Die ADRs von Nomura und Credit Suisse notierten nach den Enthüllungen um 14% und 11% niedriger, aber der Markt befürchtet, dass noch weitere Finanzwerte auftauchen werden, da die Credit Suisse mitteilte, dass "andere Banken gerade dabei sind, diese Positionen zu schließen".
Goldman Sachs (NYSE:GS) gab um 3% nach, während Morgan Stanley (NYSE:MS) um 4% zurückging. JPMorgan (NYSE:JPM) stand mit einem Minus von 1,5% vergleichsweise gut da.
Laut Bloomberg wurde ein Großteil des von Archegos genutzten Hebels von Banken wie Nomura und Credit Suisse über Swaps oder sogenannte Differenzkontrakte bereitgestellt. Dies bedeutet, dass Archegos möglicherweise die meisten der zugrunde liegenden Wertpapiere nie gehalten hat - wenn es überhaupt welche besaß.