HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der angeschlagene Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck (XETRA:HDDG) will sich mit einer Wandelschuldverschreibung finanziell etwas Luft verschaffen. Durch die Emission einer Wandelanleihe über bis zu 58,6 Millionen Euro will der Konzern die Zinsaufwendungen drücken und den Rückzahlungstermin eines Teils der Schulden nach hinten verschieben. Dies teilte das im SDax (SDAX)notierte Unternehmen am Mittwoch mit. Die Anleihe könnte möglicherweise mit Aktien zurückbezahlt werden.
Derzeit hat Heidelberger Druck neben bis 2017 laufenden Kreditlinien über 277 Millionen Euro zwei Anleihen über insgesamt 415 Millionen Euro. Dabei wird die Rückzahlung einer Unternehmensanleihe über 355 Millionen Euro im April 2018 fällig. Zudem gibt es eine Wandelschuldverschreibung über 60 Millionen Euro, die im Juli 2017 fällig wird.
Für die beiden Papiere musste Heideldruck 9,25 Prozent beziehungsweise 8,5 Prozent Zinsen zahlen. Die Verzinsung für das neue Papier soll zwischen 5,5 und 6,5 Prozent liegen und bis 2022 laufen. Mit dem Erlös sollen Teile der Hochzinsanleihe zurückgezahlt werden.
Heidelberger Druck kämpft mit einem stark schrumpfenden Markt im Zuge der zunehmenden Digitalisierung. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2014/15 (31. März) ging der Umsatz um acht Prozent auf 1,55 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich stand wegen der Kosten für den Konzernumbau ein Minus von 95 Millionen Euro nach 40 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Es gibt aber auch Hoffnungsschimmer. So legte der Auftragseingang im dritten Quartal zu und ging über die ersten neun Monaten kaum mehr zurück. Zudem zog das operative Ergebnis über neun Monate an. Der Kurs der Aktie legte seit Bekanntgabe der Neunmonatszahlen Anfang Februar bis zum Dienstag um rund 17 Prozent zu und stieg auf den höchsten Stand seit August 2015. Am Mittwoch verlor sie rund 3 Prozent.