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HINTERGRUND: Billiggeld und Anlagenotstand - Dax knackt 9.000er-Marke

Veröffentlicht am 25.10.2013, 15:05
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die unvermindert lockere Geldpolitik der Notenbanken und der Renditehunger der Anleger treiben den Dax auf immer neue Höhen. Am Freitag überwand der deutsche Leitindex erstmals in seiner 25-jährigen Geschichte die Marke von 9.000 Punkten. Das bedeutet allein im bisherigen Jahresverlauf ein Plus von mehr als 18 Prozent, seit Anfang 2012 ging es sogar um mehr als 50 Prozent nach oben. Angesichts der jüngsten Rally steigt allerdings auch die Gefahr eines Rückschlags.

'Der neue sichere Hafen heißt Europa respektive Deutschland', sagte Portfolio-Manager Ludwig Donnert von Tao Capital. Die aus den USA und dem Rest der Welt zu uns schwappende Liquidität treibe die Märkte weiter nach oben. Das zeige auch der starke Euro. Der jüngste Schub an den Aktienmärkten ging nach Einschätzung von Donnert von einem schlechter als erwarteten US-Arbeitsmarktbericht aus. Dieser habe die Hoffnung geschürt, dass die US-Notenbank Fed ihre ultralockere Geldpolitik vorerst beibehalten werde.

In diesem Umfeld niedriger Zinsen verweisen Experten zudem auf den Anlagenotstand bei den Investoren, der sie in Aktien treibe. Die Zutaten für den Sprung des Dax über 9.000 Punkte seien die Freigiebigkeit der Notenbanken und zugleich der Mangel an Anlagealternativen, hieß es von Marktbeobachter Daniel Saurenz von Feingold Research. Aktien seien en vogue, vor allem aber wollten internationale Investoren deutsche Aktien. Deren Bewertung sei im internationalen Vergleich niedrig und die Unternehmen seien prächtig aufgestellt. Zudem laufe die Konjunktur immer besser.

Die Fortschritte auf der Konjunkturseite werden auch durch die Pläne der Bundesregierung untermauert, die Prognose für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2014 leicht anzuheben. So rechnet sie für 2014 statt bisher mit 1,6 Prozent jetzt mit einem Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,7 Prozent. Zudem wird im Rahmen der neuen Konjunkturprognose mit einem weiteren Anstieg der Beschäftigung auf Rekordniveau gerechnet. Demzufolge soll die Zahl der Erwerbstätigen 2014 im Jahresdurchschnitt auf rund 42 Millionen zulegen.

Es gibt aber auch warnende Stimmen, die das kurzfristige Risiko einer Überhitzung des Aktienmarktes hervorheben. Zwar scheine den Börsenbullen der Treibstoff nicht auszugehen, kommentierte Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner die Kursrally. Allerdings sollten die Anleger bedenken, dass diese zuletzt quasi ohne größere Korrekturen verlaufen sei. Auch die Quartalszahlen der Unternehmen gäben die aktuellen Kursniveaus nur bedingt her.

Ähnlich beurteilen die Experten der Deutschen Bank die Situation. Sie sehen den Dax am Jahresende bei 8.400 Punkten. Das wäre ein Rücksetzer um rund sechseinhalb Prozent vom aktuellen Kursniveau. Die Marktstrategen Lars Slomka und Jan Rabe verwiesen in einer aktuellen Studie auf den stärkeren Eurokurs, der die höhere Umsatzdynamik im dritten Quartal ausgebremst haben dürfte. Zudem habe die Preismacht der Unternehmen nachgelassen. Vor diesem Hintergrund dürften die Markterwartungen für den Gesamtgewinn der Dax-Konzerne im laufenden Jahr während der Berichtssaison zum dritten Quartal weiter fallen.

Bei aller kurzfristigen Vorsicht bleiben die beiden Experten der Deutschen Bank mittelfristig optimistisch gestimmt. Dabei setzen sie auch darauf, dass institutionelle Investoren weiter von Anleihen in Aktien umschichten. Für Ende 2014 steht ihr Ziel für den Dax bei 9.700 Punkten. Denkbar seien sogar 10.000 Punkte. Dafür müsse aber der Gegenwind von der Währungsseite abnehmen, die Preissetzungsmacht der Unternehmen steigen, und es dürfte keine negativen Überraschungen bei den Konjunkturprognosen geben./mis/rum/zb

--- Von Michael Schilling, dpa-AFX ---

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