Aktienwelt360 - Wenn man in der Investmentwelt an Unternehmen denkt, die vom Trendthema Künstliche Intelligenz profitieren, denken die meisten zunächst an Nvidia (NASDAQ:NVDA) (WKN:918422). Tatsächlich gilt Nvidia als der vermutlich wichtigste Player im KI-Markt, was seine Aktie spätestens seit dem Aufkommen von Chat-GPT massiv beflügelt hat.
Im Windschatten von Nvidia gibt es jedoch noch einige Unternehmen, die ebenfalls stark vom KI-Trend profitieren. Eines dieser Unternehmen ist der Speicherchiphersteller Micron (NASDAQ:MU) Technology (WKN: 869020).
Nvidia nutzt Speicherlösungen von Micron
Micron ist einer der weltweit größten Hersteller von DRAM (Dynamic Random Access Memory) und NAND-Flash und dominiert gemeinsam mit seinen zwei südkoreanischen Konkurrenten Samsung (F:SAMEq) und SK Hynix den Markt für Speicherchips. Während Microns Produkte seit jeher in einer Vielzahl von verschiedenen Branchen zum Einsatz kommen, wirkt es, als ob der Fokus des Unternehmens zunehmend auf den Bereich KI gerichtet ist. So ist das Unternehmen aus Idaho in letzter Zeit zu einem wichtigen Player im KI-Bereich geworden und entwickelt für KI-Anwendungen optimierte Speicherchips.
Dabei nutzt Nvidia Microns Expertise im Bereich von Speicherlösungen für seine stärksten KI-Beschleuniger. Microns HBM3E (High Bandwith Memory 3E) gilt als industrieführende Speichertechnologie für KI-Anwendungen. Microns HBM3E-Produkt ist dabei jedoch nicht nur deutlich schneller als vergleichbare Lösungen, sondern hat einen 30 % niedrigeren Energieverbrauch. Es ist also kein Zufall, dass Nvidia sich dafür entschlossen hat sein neues Flagschiff-Produkt H200 GPU mit Microns HBM3E auszustatten.
Die Nachfrage nach der Speicherlösung scheint dabei gigantisch zu sein. So sagte CEO Sanjay Mehrotra im März, dass seine HBM3E-Lösung für das Jahr 2024 bereits komplett ausverkauft sei. Darüber hinaus sei der überwältigende Großteil der für das Jahr 2025 vorhandenen Einheiten ebenfalls bereits verplant.
Steigende Umsätze und Gewinne nach schwachem Jahr 2022
KI ist jedoch nicht der einzige Megatrend von dem Micron stark profitiert. Überall werden ständig größere Datenmengen gebraucht und Micron dürfte als Technologieführer im Bereich Speicherlösungen massiv von diversen Megatrends profitieren. Im Bereich autonomes Fahren benötigen selbstfahrende Fahrzeuge beispielsweise 30-mal so viel DRAM und 100-mal so viel NAND wie klassische Autos. Die entsprechende Nachfrage lässt sich in Microns Zahlenwerk erkennen.
Nachdem sich der Umsatz des Unternehmens im Geschäftsjahr 2023 (endet im September) aufgrund der Wirtschaftslage von 30,8 Mrd. auf 15,5 Mrd. US-Dollar fast halbiert hatte, läuft es aktuell deutlich besser. So erwarten Analysten, dass der Umsatz im Geschäftsjahr 2024 auf 24,5 Mrd. US-Dollar und im Geschäftsjahr 2025 sogar auf 34,5 Mrd. US-Dollar ansteigen soll. Im zuletzt abgeschlossenen zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024 war dieser Trend bereits deutlich sichtbar. So konnte Micron seinen Umsatz hier im Vergleich zum Vorjahresquartal um 58 % auf 5,8 Mrd. US-Dollar steigern.
Nachdem im Geschäftsjahr 2023 noch ein Verlust von 4,5 US-Dollar pro Aktie verkraftet werden musste, erwarten Analysten, dass sich auch die Ertragslage des Unternehmens deutlich verbessert. So wird für das aktuelle Geschäftsjahr mit einem Gewinn pro Aktie von 0,7 US-Dollar gerechnet, bevor dieser Wert im Geschäftsjahr 2025 auf 7,7 US-Dollar steigen soll. Damit würde das Unternehmen fast das Niveau von 2022 erreichen, als der Gewinn pro Aktie noch bei 8,4 US-Dollar lag.
Der Artikel Im Windschatten von Nvidia – Diese Aktie profitiert vom KI-Boom ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
Samuel Tazman besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 hat Aktien von Nvidia empfohlen.
Aktienwelt360 2024