Wir hatten kürzlich an dieser Stelle davor gewarnt, dass der berühmte „Bär“ an den Börsen umgeht. Die Kurse fallen. Doch die Realität hat sich geradezu unverblümt daran gemacht, jetzt noch mehr als ohnehin erwartet auf die Bremse zu treten. In den USA war der Aufschwung in den vergangenen Monaten vor allem vom Technologie-Index getragen worden. Dementsprechend sind die Börsen alarmiert, wenn es genau in diesem Bereich nach unten geht.
Spiegelbildlich dazu gibt der TecDax ab (ISIN: DE0007203275). Das deutsche Technologie-Barometer ist so schlecht aufgestellt wie seit Monaten nicht. Allein am Dienstag gaben die Notierungen weitere 2,5 % ab.
Der Dax (ISIN: DE0008469008) geht es gleichfalls bergab, wenn auch langsamer. Dies sind Vorzeichen für eine beginnende Bärenmarkt-Rallye. Dabei hat der Index nicht nur 11.000 Punkte im Visier, meinen charttechnische Analysten. Auch 10.000 Punkte seien eine denkbare Untergrenze.
Wirtschaftliche Bedenken…
Grund dafür sind die wirtschaftlich schwachen Aussichten, die sich mittlerweile an den Märkten einstellen. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland wird nach Meinung der „führenden Wirtschaftsforschungsinstitute“ um 0,5 Prozentpunkte schwächer als gedacht ausfallen – noch in diesem Jahr 2018. Also beträgt das Wirtschaftswachstum demnach lediglich 1,7 %.
In den kommenden Monaten werden zudem die Zinsen steigen und das Ausgabeverhalten von Staaten und Unternehmen auf den Prüfstand gestellt. Die Staaten werden sich nicht mehr ganz so einfach wie bislang verschulden können. Das wiederum reduziert die Nachfrage an den Märkten – und beeinflusst sowohl das Wirtschaftswachstum wie auch die Stimmung an den Börsen.
Das ist der Grund, weshalb auch die beiden wichtigen Mittelstandsindizes Luft holen. Der MDax (ISIN: DE0008467416) wie auch der Mittelstandsindex FMCI . Die Situation ist wie kürzlich beschrieben relativ heikel. Hier ist die Abwärtsfahrt kurzfristig vorgezeichnet. Dennoch: Die Wirtschaft crasht nicht – und daher wird es aus Sicht der meisten Analysten auch an den Mittelstandsmärkten relativ schnell wieder bergauf gehen. Ein günstiger Zeitpunkt wären die US-Wahlen im November bzw. die Nachfolgewochen.
Ein Beitrag von Robert Sasse.