FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Abstieg des Dünger- und Salzproduzenten K+S (XETRA:SDFGn) aus dem Dax (DAX) bleibt trotz des jüngsten Kurssturzes von Hugo Boss (XETRA:BOSSn) so gut wie sicher. Die Hugo-Boss-Aktien hatten am Dienstag nach einem enttäuschenden Gewinnausblick ein Fünftel ihres Wertes eingebüßt. Einem Händler zufolge führte das bei einigen Marktakteuren zu Spekulationen, ob Hugo Boss in der Rangliste, die die Deutsche Börse (DE:DB1Gn) für ihre Entscheidung über einen außerordentlichen Indexumbau heranzieht, hinter K+S zurückfallen könnte. Dann könnte K+S dem sogenannten "Fast Exit" entgehen.
Index-Experte Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hält derartige Spekulationen aber für wenig begründet. Er verwies darauf, dass nicht nur der aktuelle Kurs entscheidend sei, sondern die gewichteten Durchschnittspreise der letzten 20 Handelstage der Betrachtungsperiode. Damit gilt die Aufnahme des Medienunternehmens ProSiebenSat.1 (XETRA:PSMGn) in den deutschen Leitindex an Stelle von K+S weiterhin als sehr wahrscheinlich. Der schwache Jahresstart der K+S-Aktie dürfte dafür sorgen, dass der Salz- und Düngerhersteller aus der ersten Börsenliga absteigt. Am Donnerstag (3. März) kommt der Arbeitskreis Aktienindizes zur Beratung zusammen. Am selben Abend werden etwaige Änderungen in der Dax-Familie von der Deutschen Börse bekannt gegeben. Die Umsetzung erfolgt dann zum 21. März. Laut dieser "Fast-Exit-Regeln" wird ein Dax-Mitglied ersetzt, wenn es in einem der beiden Kriterien Marktkapitalisierung nach Streubesitz oder Börsenumsatz hinter Rang 45 zurückfällt, sofern ein Aufsteiger bei der Marktkapitalisierung nach Streubesitz auf Rang 35 oder besser positioniert ist und beim Börsenumsatz entweder Rang 35 oder besser aufweist oder - wenn dies nicht der Fall ist - beim Börsenumsatz schlechtestensfalls Rang 45 inne hat.