PARIS/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Zusammensetzung des Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte im Juni unverändert bleiben. Index-Experten erwarten, dass alles beim Alten bleibt, wenn die Index-Tochter Qontigo der Deutschen Börse (ETR:DB1Gn) die Indizes der Stoxx-Familie nach dem Börsenschluss am 31. Mai überprüft.
Dagegen rechnet Yohan Le Jallé von der Societe Generale (EPA:SOGN) (SocGen) mit bis zu zwölf Änderungen im breit gefassten Stoxx Europe 600 . Index-Experte Pankaj Gupta von JPMorgan (NYSE:JPM) rechnet mit zehn Änderungen. Zudem dürfte der französische Leitindex Cac 40 vom 20. Juni an wieder von derzeit 41 auf dann 40 Werte verringert werden, wie Gupta erwartet. Grund ist, dass der vom Pharmakonzern Sanofi (EPA:SASY) im Mai ausgliederte Wirkstoff-Spezialist Euroapi den Pariser Leitindex dann wieder verlassen muss.
Für die Indizes der Stoxx-Familie werden etwaige Änderungen am Mittwochabend, 1. Juni, nach dem US-Börsenschluss bekannt gegeben und treten am Montag, 20. Juni, in Kraft. Änderungen im Cac 40 wird die Börse Euronext innerhalb der ersten Juni-Hälfte bekannt geben.
Zu den möglichen Aufsteigern in den breiten europäischen Index Stoxx 600 könnten laut Gupa und Jallé drei deutsche Unternehmen zählen: Aixtron (ETR:AIXGn) , Wacker Chemie (ETR:WCHG) und Telefonica (ETR:O2Dn) Deutschland . Jallé hält zudem noch die Aufnahme von Hapag-Lloyd (ETR:HLAG) für möglich. Unter den Absteigern sehen beide Experten indes keine deutschen Firmen.
Mit Blick auf den EuroStoxx rechnet der Socgen-Analyst erst zur regulären Überprüfung im September mit Änderungen: Dann dürfte womöglich die Aktie der Bank Nordea die des Aufzugherstellers Kone im Leitindex der Eurozone ersetzen. Eine entferntere Chance auf eine Aufnahme hat ihm zufolge auch der deutsche Versorger (NYSE:XLU) RWE (ETR:RWEG) , falls etwa auch der Online-Glücksspielkonzern Flutter (LON:FLTRF) oder das Medizintechnik-Unternehmen Philips (ETR:PHI1) die Verbleibe-Kriterien nicht mehr erfüllen sollten.
Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden (etwa physisch replizierende ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.