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Insider - Thomson Reuters prüft Verkauf von Finanzmarktsparte

Veröffentlicht am 30.01.2018, 17:50
© Reuters. The Thomson Reuters logo on building in Times Square, New York
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London (Reuters) - Der Informationskonzern Thomson Reuters verhandelt Insidern zufolge über einen Verkauf seiner Finanzmarktsparte an Blackstone.

Der US-Finanzinvestor könnte im Fall einer Einigung rund 55 Prozent an dem Geschäft mit Kapitalmarktinformationen übernehmen, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen in der Nacht zum Dienstag. Die Nachrichtenagentur Reuters ist nicht Teil dieser Sparte, liefert aber Nachrichten für deren Vorzeigeprodukt Eikon, eine Software mit Finanzmarktinformationen für Investoren. Thomson Reuters bestätigte lediglich fortgeschrittene Gespräche mit Blackstone über eine Partnerschaft für die Finanzmarktsparte. Blackstone lehnte eine Stellungnahme ab.

An der Börse wurde die Nachricht als positiv für Thomson Reuters aufgenommen. Der Aktienkurs des Informationsanbieters legte in New York um 9,4 Prozent auf 47,53 Dollar zu und erreichte damit den höchsten Stand seit dreieinhalb Monaten. Die Blackstone-Titel gaben dagegen um 1,4 Prozent auf 36 Dollar nach.

© Reuters. The Thomson Reuters logo on building in Times Square, New York

Der Bereich Financial & Risk (F&R) ist die umsatzstärkste Sparte von Thomson Reuters. Der Konzern könnte den Insidern zufolge mehr als 17 Milliarden Dollar erhalten. Blackstone zahle davon nur vier Milliarden, 13 Milliarden müsse die Sparte selbst über neu aufgenommene Schulden finanzieren - das ist selbst für einen Finanzinvestor ein überdurchschnittlicher Anteil. Nach Angaben aus Bankenkreisen will ein Konsortium unter Führung von Bank of America (NYSE:BAC) Merrill Lynch, Citigroup (NYSE:C) und JP Morgan die Übernahme finanzieren. F&R bietet Nachrichten, Daten und Analytik für Banken und Investmenthäuser in aller Welt und erwirtschaftete 2016 mit 6,1 Milliarden Dollar mehr als die Hälfte der gesamten Konzernumsätze.

Kommt es zu dem Verkauf, wäre dies der größte Umbruch bei Thomson Reuters seit Jahr 2008. Damals hatte der kanadische Informationsanbieter Thomson den britischen Konkurrenten Reuters für 8,7 Milliarden Pfund übernommen. Das waren zum damaligen Umrechnungskurs 17 Milliarden Dollar. Der Verwaltungsrat von Thomson Reuters werde sich voraussichtlich am Dienstag treffen, um über das Angebot des Finanzinvestors zu beraten, sagten die Insider. Thomson-Reuters-Chef Jim Smith begrüßte das Interesse von Blackstone. Das belege die Fortschritte beim Umbau der Sparte und deren Potenzial, erklärte Smith in einem Schreiben an die Mitarbeiter. "Wir glauben, dass F&R innerhalb von Thomson Reuters gut positioniert ist, aber mit einem Partner wie Blackstone noch stärker sein könnte." Thomson Reuters kämpft wie seine Konkurrenten Bloomberg und Dow Jones mit dem Umbruch in der Finanzbranche und verringerte deshalb in den vergangenen Jahren die Zahl seiner Produkte und Arbeitsplätze.

Offen blieb zunächst, wie die Treuhänder der Nachrichtenagentur Reuters die angestrebte Transaktion bewerten. Die Thomson Reuters Founders Share Company wurde in den 1980er beim Börsengang von Reuters gegründet, um über die Unabhängigkeit der Redaktion zu wachen. Reuters News ist mit einem Umsatz von zuletzt 304 Millionen Dollar das mit Abstand kleinste der insgesamt vier Geschäftsfelder von Thomson Reuters. Die Agentur soll den Insidern zufolge ebenso vollständig im Besitz des Konzerns bleiben wie die Sparten für juristische Informationen (Legal, Jahresumsatz 3,4 Milliarden Dollar) sowie für Angebote zu Steuern und Rechnungswesen (Tax & Accounting, 1,5 Milliarden Dollar). Haupteigner von Thomson Reuters ist die kanadische Familie Thomson, die gut 63 Prozent der Anteile hält. 2018-01-30T164944Z_1_LYNXMPEE0T18T_RTROPTP_1_THOMSON-REUTERS-RESULTS.JPG

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