Die Investitionsphilosophie von Börsenlegende Warren Buffett klingt überzeugend. Zutat Nr. 1: Hochqualitative Unternehmen finden, die fair bewertet oder zu einem unschlagbar günstigen Preis zu haben sind. Zutat Nr. 2: Abwarten.
Superb! Wo kann ich unterschreiben? Nichts leichter als das: Wer an der Spürnase und dem Sitzfleisch des Altmeisters partizipieren will, kann sich einfach eine Portion von Buffetts Holding Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) ins Depot legen.
Natürlich stets mit der Gewissheit, dass auch ein Warren Buffett Fehler machen kann. Die Idee, sich einen Haufen Airlines ins Portfolio zu legen, ging im Zuge der COVID-19-Krise mächtig nach hinten los.
Der ETF (IE) Factor MSCI USA Prime Value (WKN: A14XL9) aus dem Hause UBS (SIX:UBSG) (WKN: A12DFH) könnte eine echte Alternative sein. Hier wird ausschließlich Hochwertiges gekauft – und das mit der kompromisslosen Neutralität eines Aktienindex, der nach einem festen Regelwerk investiert und nicht nach dem Bauchgefühl eines Fondsmanagers.
Keine Scheu vor US-Aktien Mit dem MSCI USA Prime Value Index bekommt man das, was draufsteht: US-Unternehmen mit starken Fundamenten, nach denen sich jeder Value-Investor die Finger leckt.
Schon wieder US-Unternehmen! Als hätten die meisten ETF-Investoren nicht schon genug mit der US-Dominanz in ihren globalen ETFs zu kämpfen. Der MSCI World Index besteht zu über 60 % aus US-Aktien. Die Welt ist offenbar kleiner, als man denkt!
Wer Warren Buffett nacheifern möchte, muss allerdings zur Kenntnis nehmen, dass die Börsenlegende vorwiegend in US-Aktien investiert. Vor ein paar Wochen bestätigte er noch einmal seine Auffassung, dass die USA „grundsätzlich nichts stoppen kann“. Buffett-Verehrer sollten demnach grundsätzlich keine Scheu vor US-Aktien haben.
Ja, ein wenig Heimatmarktneigung ist sicher ganz natürlich. Mit den Unternehmen aus der Umgebung ist man aufgewachsen. Man kennt sich!
Doch man ist ja selbst ein Teil vom Heimatmarkt und partizipiert bereits direkt oder indirekt an der Wertschöpfung der hier ansässigen Unternehmen. Außergewöhnliche Chancen würde man doch eher außerhalb der Komfortzone erwarten.
Ein erstklassiges Portfolio Somit gilt: Keine Scheu vor US-Aktien! Vor allem dann nicht, wenn es sich – wie beim MSCI USA Prime Value Index – um US-Aktien erstklassiger fundamentaler Güte handelt. In den Top 10 befinden sich viele alte Bekannte, die auch Warren Buffett auf dem Schirm hat, hatte oder haben könnte.
An vorderster Front – wie soll es anders sein – steht Hardware-Gigant Apple (NASDAQ:AAPL) (WKN: 865985) mit einem Anteil von 6,49 % am Portfolio. Dicht gefolgt von Telekommunikationskonzern Verizon (WKN: 868402), Chiphersteller Intel (NASDAQ:INTC) (WKN: 855681) und dem hierzulande er wenig bekannten Versicherungsunternehmen UnitedHealth (WKN: 869561).
Investoren, die nicht auf die Berkshire-Aktie verzichten wollen, wird die Entscheidung leicht gemacht. Mit einem Anteil von 4,29 % ist auch die B-Aktie von Berkshire Hathaway ein Mitglied im MSCI USA Prime Value Index.
Insgesamt haben 159 US-Aktien den harten Auswahlprozess des MSCI USA Prime Value Index überstanden. Genug, um nicht zu sehr von einzelnen Sektoren abhängig zu sein. Aber auch nicht so viele, dass man den Überblick verliert.
Wer bei Value-Aktien nur an Ketchuphersteller und Supermärkte denkt, wird beim MSCI USA Prime Value Index eine Überraschung erleben. Satte 21 % des Portfolios besteht aus IT-Unternehmen. Dahinter folgen Finanzdienstleister und Unternehmen aus dem Gesundheitswesen. Ein breiter Branchenmix, der nicht zu sehr auf Nischen setzt (Stand für alle Zahlen: Ende April 2020).
Buffetts Strategie kopieren? Klar, aber bitte spielend leicht! Als Investor, der sich nicht von schnelllebigen Trends, sondern lieber von fundamentalen Bewertungen verzaubern lässt, behält man die Investitionsentscheidungen und Weisheiten von Warren Buffett selbstverständlich im Auge. Doch Buffetts Portfolio kopieren? Das würde die Börsenlegende sicher nicht empfehlen.
Da bleibt dem Value-Investor nicht viel übrig. Entweder man macht sich selbst auf die Suche nach vielversprechenden Unternehmen (was aufwendig ist), oder kauft direkt die Berkshire-Aktie (was nicht jeder mag).
Der (IE) Factor MSCI USA Prime Value ETF aus dem Hause UBS präsentiert einen interessanten Mittelweg, der mit einer Gesamtkostenquote von 0,25 % pro Jahr obendrein verführerisch günstig wirkt. Wie sich der ETF langfristig schlagen wird, bleibt abzuwarten. Fünf Jahre sind noch kein Alter. Doch in der COVID-19-Krise schlägt sich das gute Stück bisher recht ordentlich. Im laufenden Jahr steht der ETF kaum schlechter da als der marktbreite Index S&P 500 (Stand: 19.05.2020).
Darüber hinaus fasziniert mich die Vorstellung, dass ich mit dem MSCI USA Prime Value Index endlich die Nieten, die ich sonst womöglich mit einem S&P 500 bekomme, fachgerecht aussortieren kann. Der ETF aus dem Hause UBS könnte somit nicht nur die Herzen von Value-Investoren höherschlagen lassen, sondern auch das Leben von ETF-Investoren erleichtern, die sich ganz allgemein auf US-Aktien fokussieren wollen.
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Stefan Naerger besitzt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short June 2020 $205 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool empfiehlt Intel und Verizon Communications.
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