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ITB- Angst vor Anschlägen macht aus Spanien und Balkonien Hits

Veröffentlicht am 11.03.2016, 14:00
Aktualisiert 11.03.2016, 14:10
© Reuters.  ITB- Angst vor Anschlägen macht aus Spanien und Balkonien Hits
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- von Victoria Bryan und Peter Maushagen und Maria Sheahan

Berlin, 11. Mrz (Reuters) - Die Gespräche auf den Ständen der Reisemesse ITB drehen sich dieses Jahr vor allem um Sicherheit. Nach den Anschlägen auf Touristen rund ums östliche Mittelmeer fürchten viele Urlauber um Leib und Leben. Den Versicherungen von Tourismusministern und Konzernen zum Trotz sind Länder wie die Türkei, Tunesien und Ägypten in den Hallen unter dem Berliner Funkturm Ladenhüter. Erholungssuchende zieht es hingegen in Scharen nach Spanien und Balkonien - Urlaub zu Hause könnte der Trend des Jahres werden.

Reisende wollen Geld ausgeben, aber die geopolitische Lage drücke auf die Stimmung, sagt Roy Scheerder, Top-Manager bei der Günstig-Airline Transavia. "Es sind neue Anschläge, die sie fürchten." Nicht nur Fluglinien bangen. Auch Hoteliers und Reiseveranstalter sind alarmiert, da Deutsche in den ersten Monaten des Jahres normalerweise ihren Sommerurlaub buchen. Vom Auftakt lässt sich ableiten, wie gut die Geschäfte übers Jahr laufen werden. Und die Vorzeichen sind wenig erfreulich. Die Buchungen für die Türkei etwa brachen beim Marktführer TUI TUIT.L um 40 Prozent ein.

Ängstlich sind aber nicht nur Bundesbürger. Einer Studie des Marktforschungsinstituts IPK zufolge dürfte die Zahl der Auslandsreisen in diesem Jahr weltweit nur noch um drei Prozent steigen nach einem Plus von 4,6 Prozent 2015. In der Umfrage haben 15 Prozent der befragten 50.000 Personen aus 42 Ländern angegeben, in diesem Jahr überhaupt nicht oder im eigenen Land Urlaub machen zu wollen. Die großen Hotelketten sehen der Zukunft vor allem seit den Anschlägen von Paris im November sorgenvoll entgegen. "Die Zwischenfälle ziehen weite Kreise", sagt Best-Western-Chef David Kong. Amerikaner besuchten auf einer Europareise meist nicht nur Paris, sondern auch andere Städte. Wenn der Aufenthalt in der französischen Hauptstadt wegfalle, sei auch die gesamte Reise in Gefahr.

IN SPANIEN WERDEN HOTELZIMMER KNAPP

Doch gibt es auch Krisengewinner. "Wirklich gefragt sind alle Länder, die als sicher gelten", sagt Darren Huston von der Hotelbuchungsseite Booking.com. "Spanien ist ausgebucht und Italien sehr stark gefragt." Fluggesellschaften bauen bereits ihr Streckennetz um. "Wir haben unsere Strategie angepasst", sagt David Garcia Blancas, der bei der spanischen Vueling für das Tagesgeschäft zuständig ist. Statt etwa der Türkei seien nun besonders Portugal, Spanien und die Kanarischen Inseln gefragt bei Urlaubern. Aus seiner Sicht gibt es noch ein Problem. "Wir haben mit unseren Flugzeugen genug Transport-Kapazitäten, aber es gibt vor Ort in Spanien teilweise keine freien Hotelzimmer mehr", sagte er. Die Lage sei so angespannt, dass Privathäuser in Hotels umgewandelt werden.

Nicht alle Branchenkenner teilen die negativen Einschätzungen. "Ein Blick in die Vergangenheit lehrt uns, dass Länder, die den Tourismus ernst nehmen und eine entsprechende Infrastruktur gebaut haben, sich immer wieder erholen", sagt Taleb Rifai, Chef der Reiseorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO). Ein Beispiel sei Ägypten. Dort schwanke die Nachfrage seit zehn Jahren stark, doch sei das Land bislang noch aus jeder Krise gestärkt hervorgekommen.

(Redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1312 oder 030-2888 5168.)

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