JENA (dpa-AFX) - Der Technologie- und Rüstungskonzern Jenoptik (112:JENG) ist dank guter Geschäfte mit der Halbleiterindustrie mit einem Gewinnsprung ins neue Jahr gekommen. "Wir sind wie geplant gut ins neue Geschäftsjahr gestartet", sagte Unternehmenschef Stefan Traeger bei Vorlage der Quartalszahlen am Mittwoch in Jena. Damit habe das Unternehmen - das vor einem Strategiewechsel steht - an die gute Entwicklung der Vorquartale angeknüpft. Mit einem Wachstum in allen Regionen hätten sich die Ergebnisse in allen drei Sparten verbessert. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte die im TecDax (TecDAX) notierte Gesellschaft.
Die Zwischenbilanz kam am Aktienmarkt gut an. Die Aktien des Technologie- und Rüstungskonzerns näherten sich im frühen Handel ihrem im Februar erreichten Hoch seit dem Jahr 2000 bei 34,82 Euro. Zuletzt gewannen die Papiere gegen Mittag um knapp 5,4 Prozent an Wert.
Im ersten Quartal konnte Jenoptik den operativen Gewinn (Ebit) mit knapp 21 Millionen Euro im Jahresvergleich fast verdoppeln. Die Ebit-Marge verbesserte sich von 6,7 auf 11 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 15,6 Millionen Euro hängen. Das war fast doppelt soviel wie im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz kletterte um 16 Prozent auf rund 190 Millionen Euro. Für das laufende Jahr peilt Jenoptik weiterhin einen Umsatz von 790 bis 810 Millionen Euro an. Die Ebit-Marge soll zwischen 10,5 und 11,0 Prozent liegen.
Das starke Abschneiden des Technologie- und Rüstungskonzerns deute darauf hin, dass die Unternehmensziele für dieses Jahr zu konservativ seien, schrieb Analyst Peter Rothenaicher in einer Schnelleinschätzung. Rothenaicher hob den soliden Auftragseingang insbesondere im Geschäft mit optischen Systemen hervor.
In den kommenden Jahren will Jenoptik das Wachstum beschleunigen und bis 2022 bei den Erlösen jährlich um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Um dabei noch profitabler zu werden, will der TecDax-Konzern künftig sein Geschäft neu bündeln.
Insgesamt sollen drei Divisionen im Geschäft mit dem Licht entstehen. Unter "Light & Optics" soll das Erstausrüster-Geschäft zusammengefasst werden, unter "Light & Production" das Industriekundengeschäft und unter "Light & Safety" das Geschäft mit Öffentlichen Auftraggebern. Die Aktivitäten des heutigen Segments "Defense & Civil Systems", die auf mechatronischen Technologien basieren, sollen unter einer neuen eigenständigen Marke geführt werden. Im laufenden Jahr will Jenoptik die neue Strategie umsetzen und ab 2019 dementsprechend die Berichterstattung umstellen.
Das Unternehmen mit rund 3700 Mitarbeitern, davon 1225 am Hauptsitz in Jena, ist einer der wenigen eigenständigen Industriekonzerne in Ostdeutschland.