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Katalonien-Wahl macht Anleger nervös - Bitcoin-Panikverkäufe

Veröffentlicht am 22.12.2017, 18:10
© Reuters. A Spanish flag flutters above the Madrid Stock Exchange
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Frankfurt (Reuters) - Die neu entfachte Furcht vor einer Eskalation des Streits über die Unabhängigkeit Kataloniens hat die spanische Börse am Freitag auf Talfahrt geschickt.

Der Leitindex der Börse Madrid verlor bis zu 1,6 Prozent und die Banken des Landes büßten zeitweise sogar 2,5 Prozent an Wert ein. In diesem Sog gaben Dax und EuroStoxx50 jeweils etwa ein halbes Prozent auf 13.072,79 und 3553,29 Punkte nach. An der Wall Street lagen die Indizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 ebenfalls knapp im Minus.

Deutlich drastischer ging es mit Bitcoin bergab. Die Cyber-Devise stürzte um mehr als 30 Prozent auf 10.800 Dollar ab und steuerte auf den größten Tagesverlust seit fast fünf Jahren zu. Am Wochenende hatten Anleger noch rund 20.000 Dollar gezahlt. Timo Emden, Deutschland-Chef des Online-Brokers DailyFX, sprach von Panik-Verkäufen. "Zahlreiche Privatanleger dürften sich in den letzten Tagen die Finger an digitalen Talern verbrannt haben."

Da drastische Kursausschläge nicht ungewöhnlich seien, lasse sich aber nicht abschätzen, ob die Spekulationsblase geplatzt sei, sagte Analyst Neil Wilson vom Brokerhaus ETX Capital. "Um die Totenglocken zu läuten, ist es noch zu früh. Es sieht eher danach aus, dass es an der Zeit ist, Gewinne einzustreichen und sie für extra-festliches Weihnachten auszugeben." Trotz der aktuellen Verluste kostet Bitcoin immer noch rund zehn Mal so viel wie zu Jahresbeginn.

Der Bitcoin-Ausverkauf brachte Aktien von Unternehmen, die im weitesten Sinne mit der Cyber-Devise zu tun haben, ins Trudeln. Die Titel der Bitcoin Group, die mit Bitcoin.de die einzige deutsche Börse für Kryptowährungen betreibt, verloren 14,3 Prozent ihres Wertes. An der Wall Street brachen Long Island Iced Tea, LongFin, Marathon, Overstock.com, Riot, Social Reality, Square (NYSE:SQ) und Xunlei um bis zu 27 Prozent ein. Diese Unternehmen beschäftigen sich mit der Blockchain-Technologie, auf der Bitcoin und andere Cyber-Devisen basieren.

SEPARATISTEN NACH KATALONIEN-WAHL WEITER IN DER MEHRHEIT

© Reuters. A Spanish flag flutters above the Madrid Stock Exchange

Bei der Wahl des katalanischen Regionalparlaments verteidigten die Separatisten ihre absolute Mehrheit. "Der Wahlausgang ist schlimmer als vom Markt erwartet", urteilten die Experten des Vermögensberaters Kepler Cheuvreux. "Die Unabhängigkeitsbefürworter haben nicht an Rückhalt verloren und Carles Puigdemont ist der heimliche Sieger." Der katalanische Ex-Regierungschef und der spanische Ministerpräsidenten Mariano Rajoy wollen zwar aufeinander zugehen, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Puigdemont war im Herbst von der Zentralregierung in Madrid abgesetzt worden, nachdem das Parlament in Barcelona einseitig die Unabhängigkeit proklamiert hatte.

Die aktuellen Kursverluste seien aber nur auf Verkäufe einiger Hedgefonds zurückzuführen, sagte Christopher Peel, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Tavistock. Langfristig orientierte Investoren blickten über die aktuellen politischen Verwerfungen hinweg. "Die Wirtschaft Spaniens und der Euro-Zone wächst. Die Zinsen werden niedrig bleiben. Die meisten Anleger schauen auf diese Fundamentaldaten." Auch die Analysten der US-Bank Citigroup (NYSE:C) mahnten zur Besonnenheit: "Die Chance, dass die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens eine Blaupause für separatistische Bestrebungen in anderen Teilen der EU bilden können, ist gering."

Spanische Wertpapiere flogen dennoch aus den Depots: Dies trieb die Rendite der zehnjährigen spanischen Staatsanleihen auf ein Viereinhalb-Wochen-Hoch von 1,527 Prozent. Am Aktienmarkt gehörten die katalanischen Institute Banco de Sabadell und Caixabank mit Kursverlusten von jeweils etwa 3,5 Prozent zu den größten Verlierern. Der Index für die Banken der Euro-Zone gab um ein Prozent nach. Dem Euro machte die Unsicherheit der Investoren ebenfalls zu schaffen. Er verbilligte sich auf 1,1841 Dollar.

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