Investing.com - Die Aktien des Luxuskonzerns Kering (EPA:PRTP) gerieten nach schwachen Zahlen für das dritte Quartal am Mittwoch nachbörslich zunächst unter Druck. Doch am Donnerstag erholten sich die Papiere leicht und notierten zuletzt mit einem Plus von 1,7 Prozent bei 235,05 Euro.
Der Konzern meldete einen Umsatzrückgang von 16 Prozent auf vergleichbarer Basis auf 3,8 Milliarden Euro. Besonders betroffen war Gucci, die wichtigste Marke des Unternehmens, deren Umsatz um 25 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro sank. Der Einbruch in der Asien-Pazifik-Region und der Rückgang im Großhandel um 38 Prozent infolge einer Reduzierung der Vertriebskanäle belasteten das Ergebnis.
Laut Analysten von Jefferies habe sich die Lage in den letzten Wochen zwar leicht verbessert, jedoch stehe das Unternehmen im zweiten Halbjahr vor großen Herausforderungen. „Eine tiefere Delle im zweiten Halbjahr und ein langsameres Comeback im mittelfristigen Bereich sind nicht augeschlossen“, hieß es.
RBC Capital Markets kommentierte, dass die Markenstärke von Gucci zwar erhalten bleibe, sich das Unternehmen jedoch mitten in einer schwierigen Neupositionierung befinde. Die Auswirkungen neuer Produktstrategien dürften erst 2025 sichtbar werden.
Auch Yves Saint Laurent registrierte einen Rückgang um 12 Prozent auf 670 Millionen Euro. Besonders das Großhandelsgeschäft, das um 20 Prozent schrumpfte, sowie eine Verlangsamung im Einzelhandel belasteten die Ergebnisse. Ein Lichtblick könnte jedoch die geplante Einführung neuer Lederprodukte gegen Jahresende bieten.
Einziger positiver Ausreißer im Kering-Portfolio war Bottega Veneta, wo die vergleichbaren Umsätze um 5 Prozent stiegen. Starke Nachfrage in Nordamerika und Westeuropa trugen zum Wachstum bei, insbesondere im Bereich Lederwaren, der den direkten Einzelhandelsumsatz um 9 Prozent steigern konnte.
Die übrigen Marken, darunter Balenciaga und Alexander McQueen, konnten nicht überzeugen: Die kleineren Marken des Konzerns verzeichneten einen Umsatzrückgang von 14 Prozent.
Kering gab zudem einen vorsichtigen Ausblick und warnte vor anhaltenden Unsicherheiten in der Verbrauchernachfrage. Für 2024 erwartet das Unternehmen ein operatives Ergebnis von etwa 2,5 Milliarden Euro, was den schwierigen wirtschaftlichen und geopolitischen Bedingungen geschuldet sei.
RBC Capital Markets wies darauf hin, dass das schwache dritte Quartal erwartet wurde, jedoch der Rückgang der Earnings stärker ausfiel als prognostiziert. Zudem seien weitere Gewinnkorrekturen im Jahr 2025 nicht auszuschließen.
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