Investing.com - Die Börsenwelt steht Kopf: Während die großen Unternehmen lange Zeit den Markt dominierten, feiern nun die kleineren Aktiengesellschaften, die sogenannten Small Caps, ein massives Comeback. Experten von Goldman Sachs (NYSE:GS) sind überzeugt, dass dieser Trend anhalten wird. Doch was steckt hinter dieser massiven Trendwende und was bedeutet das für Anleger?
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Der Hintergrund des Small-Cap-Booms
In den letzten zwei Wochen haben Small Caps eine historische Performance gegenüber ihren größeren Pendants erzielt. Diese Entwicklung ist das Ergebnis mehrerer Faktoren. Einer der Hauptgründe ist die Verlangsamung der Inflation, die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September und konsistente Wachstumsdaten. Diese Kombination hat die Anlegerstimmung erheblich beeinflusst.
Darüber hinaus spielt die politische Landschaft eine entscheidende Rolle. Die Wahrscheinlichkeit einer republikanischen Mehrheit bei den bevorstehenden Wahlen hat die Attraktivität der Small Caps weiter gesteigert. Die Analysten von Goldman Sachs verweisen auf die starke Outperformance der Small Caps nach der Wahl von Donald Trump im Jahr 2016. "Small Caps reagieren sehr empfindlich auf das US-Wirtschaftswachstum und sind stärker auf das Inland ausgerichtet als Large Caps. Daher sind sie weniger anfällig für Zölle", heißt es in ihrem Bericht.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Prämie für das Gewinnwachstum pro Aktie (Earnings per Share, EPS) von Large-Cap-Aktien. Diese sei im Vergleich zu den Small Caps gesunken, was deren Attraktivität weiter erhöht, so die Analysten der US-Investmentbank. „Die jüngste Outperformance von Small Caps dürfte sich fortsetzen, es sei denn, das makroökonomische Umfeld ändert sich grundlegend oder die Mega-Cap-Tech-Werte melden im zweiten Quartal Ergebnisse, die zu einer deutlichen Anhebung der Gewinnprognosen für die kommenden Quartale durch die Analysten führen", erklärte Goldman Sachs.
Auch die massiven Investitionen der sogenannten Hyperscaler in KI werfen Fragen auf. So haben Unternehmen wie Amazon (NASDAQ:AMZN), Meta (NASDAQ:META), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Google (NASDAQ:GOOGL) in den letzten Monaten gigantische Summen in KI-Initiativen investiert, ohne jedoch klar zu kommunizieren, wann sich diese Investitionen auszahlen werden. "Investoren sind zunehmend besorgt über die Aussicht auf Überinvestitionen in KI. Es ist nicht klar, wann die Rentabilität eintreten wird - 2027, 2028, 2029 oder vielleicht gar nicht?", fragt Goldman Sachs. Diese Unsicherheit könnte die Performance der Large-Cap-Tech-Aktien begrenzen.
Ausblick
Laut den Experten von Goldman Sachs wird sich die Outperformance des S&P 500 nur dann fortsetzen, wenn Big Tech seine Umsatzprognosen klar übertrifft und anhebt. Sollte dies nicht der Fall sein, werden Small Caps weiterhin besser abschneiden. "Die mögliche Wiederaufnahme des KI-Trades und damit eine Umkehr der jüngsten Underperformance von Large Caps gegenüber Small Caps wird von den Umsatzrevisionen abhängen", heißt es in ihrem Bericht.
Für Anleger bedeutet dies, dass Small Caps derzeit eine attraktive Investitionsmöglichkeit darstellen, insbesondere angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen.
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