AMSTERDAM (dpa-AFX) - Gut laufende Geschäfte in der Medizintechnik haben den niederländischen Elektrokonzern Philips (XETRA:PHI1) im zweiten Quartal weiter nach vorn gebracht. Mit Kosteneinsparungen stemmte sich der Siemens (DE:SIEGn)-Rivale gegen den sich verschärfenden Wettbewerb vor allem aus China. Der Gewinn fiel zwischen April und Ende Juni daher höher aus als von Analysten erwartet. In der zweiten Jahreshälfte werde sich das Gewinnwachstum weiter beschleunigen, kündigte Konzernchef Frans van Houten am Montag an. Gleichzeitig dürfte aber auch die Unsicherheit in vielen Märkten weiter zunehmen, warnte er.
Die im EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) notierte Philips-Aktie pendelte am Vormittag zwischen Gewinn- und Verlustzone hin und her und lag zuletzt leicht im Plus.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (Ebita) legte im Quartal um knapp neun Prozent auf 544 Millionen Euro zu. Dies war mehr als Analysten erwartet hatten. Der Nettogewinn stieg um mehr als die Hälfte auf 431 Millionen Euro. Darin enthalten ist allerdings auch eine Schadenersatz-Zahlung des japanischen Funai-Konzerns, die im Zusammenhang mit dem geplatzten Verkauf des Unterhaltungselektronikgeschäfts vor rund drei Jahren steht.
Der Konzernumsatz ging um zwei Prozent auf 5,86 Milliarden Euro zurück. Philips hatte im Mai seine Lichtsparte teilweise an die Börse gebracht. Der vergleichbare Umsatz stieg um drei Prozent. Am besten lief es für Philips in Westeuropa.
Die Niederländer sind derzeit dabei, ihr Geschäft rund um die Bereiche Gesundheit und Medizintechnik auszurichten und sich vom Lichtgeschäft zu trennen. Nach dem Teilbörsengang von Philips Lighting hält Philips noch gut 70 Prozent, will aber die Anteile in den kommenden Jahren nach und nach abstoßen. Die Tochter verbuchte im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang.
Auch die Trennung von Lumileds treibt Philips weiter voran. Zwar hatten die Regulierungsbehörden in den USA den geplanten Verkauf des Geschäfts mit LED- und Autolicht-Bauteilen an ein Konsortium rund um den chinesischen Investor Go Scale Capital gestoppt. Er gehe aber davon aus, dass Lumileds in der zweiten Jahreshälfte verkauft werden könne, sagte van Houten.