FRANKFURT (dpa-AFX) - Der ins Schlingern geratene Spezialchemiekonzern Lanxess (XETRA:LXSG) hat für sein Kautschukgeschäft laut informierten Personen schneller als erwartet einen Partner gefunden. Mit dem saudischen Ölkonzern Saudi Aramco solle das Geschäft mit synthetisch hergestelltem Kautschuk künftig gemeinsam betrieben werden, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Aramco könnte rund die Hälfte des Geschäfts erhalten. Eine endgültige Entscheidung über das Gemeinschaftsgeschäft sei aber noch nicht gefallen, die Gespräche könnten auch noch scheitern. Der Agentur zufolge lehnte Lanxess einen Kommentar ab. Aramco reagierte zunächst nicht.
Lanxess ist bei Kautschuk Weltmarktführer. Die Autokrise in Europa und selbst geschaffene Überkapazitäten hatten aber einen scharfen Preisverfall zur Folge. Mit Stellenstreichungen und einem Umbau der Produktion begegnet der Konzern mit zuletzt weltweit rund 16 300 Mitarbeitern insbesondere der Schwäche im Kautschukgeschäft. Nach dem Abbau von weltweit rund 1000 Stellen in der Verwaltung im ersten Jahr setzte Konzernchef Matthias Zachert den Rotstift zuletzt auch in der Produktion an. Die hohe Abhängigkeit von der Auto- und Reifenindustrie hatte das Unternehmen unter Zugzwang gesetzt.