FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S (XETRA:SDFGn) bekommt vom Freistaat Thüringen weiterhin jedes Jahr Millionen-Beträge wegen Altlasten aus dem DDR-Kalibergbau. "Die Zahlungen des Freistaates Thüringen betragen bis zu 20 Millionen Euro jährlich an die K+S", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montag) das thüringische Umweltministerium. Von 1993 bis August 2015 seien Zahlungen (von Bund und Thüringen) von insgesamt etwa 415 Millionen Euro an die K+S geflossen. Davon habe Thüringen circa 322 Millionen Euro gezahlt. Im schlimmsten Fall könnten sich die Kosten für Sanierungsarbeiten auf 4,6 Milliarden Euro summieren.
Die Kosten für die Altlasten aus DDR-Zeiten hätten zwar nicht direkt mit der Hausdurchsuchung in der vergangenen Woche zu tun, schrieb die Zeitung. Die Politik versuche aber derzeit Strippen gegen eine feindliche Übernahme des Dax-Konzerns durch den kanadischen Konkurrenten Potash zu ziehen. Landespolitiker aus Hessen und Thüringen, wo K+S tätig ist, führten dabei Sorgen um Arbeitsplätze, aber auch Umweltstandards an. Das Thema DDR-Altlasten dürfte da eine Rolle spielen. Der kanadische Bergbau- und Düngemittelkonzern Potash bemüht sich seit Monaten, K+S zu Gesprächen zu bewegen. Die Kanadier bieten für den Kasseler Konkurrenten seit Ende Juni 41 Euro je Aktie. Der K+S-Vorstand hatte die Offerte bereits mehrfach als zu niedrig zurückgewiesen. Nun will Potash einem jüngsten Pressebericht zufolge den deutschen Konkurrenten K+S im Zweifelsfall feindlich übernehmen. Einen entsprechenden Plan habe der Potash-Vorstand vor Brokern in Kanada ausgebreitet, schrieb das "Handelsblatt" vor knapp einer Woche unter Berufung auf Finanzkreise. Ein Konzernsprecher schloss dem Blatt gegenüber ein solches Vorgehen auf Nachfrage nicht aus.