von Michael Elkins
Enttäuschende Umsatzzahlen und eine herabgesetzte Produktionsprognose haben den Aktien von Lucid (NASDAQ:LCID) am Donnerstag einen steilen Kursabsturz beschert. Für das Papier des US-Elektroautobauers, der im vergangenen Jahr mit viel Tamtam via SPAC-Transaktion an die NASDAQ sein Debüt feierte, ging es um knapp 9 % auf 18,76 Dollar nach unten.
Der Tesla-Konkurrent musste im zweiten Quartal einen bereinigten Verlust je Aktie von 0,33 Dollar hinnehmen. Das war aber sogar 0,06 Dollar besser, als Analysten erwartet hatten. Der Umsatz betrug allerdings nur 97,3 Millionen Dollar im Vergleich zur Konsensschätzung von 145,49 Millionen Dollar.
Der bereinigte EBITDA-Verlust (Non-GAAP) belief sich auf 414 Millionen Dollar. Hier hatten Experten mit einem Fehlbetrag von 583 Millionen Dollar gerechnet. Wie das Unternehmen mitteilte, besteht mit über 37.000 Reservierungen eine rege Kundennachfrage nach dem Lucid Air. Das entspricht einem Umsatzpotenzial von rund 3,5 Milliarden Dollar. Lucid produzierte im ersten Halbjahr 1.405 Fahrzeuge.
Ein Update zu den kurzfristigen Finanzzielen hat LCID nicht gegeben. Allerdings senkte das Unternehmen seine Produktionsprognose für 2022 auf 6.000 bis 7.000 Autos gegenüber den zuvor angepeilten 12.000 bis 14.000 Fahrzeugen. Als Grund nannte das Unternehmen Herausforderungen in der Lieferkette und der Logistik.
Der CEO und CTO von Lucid, Peter Rawlinson, äußerte sich während der Telefonkonferenz zu den Herausforderungen und zeigte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen diese erfolgreich meistern kann.
"Unsere revidierte Produktionsprognose spiegelt die außergewöhnlichen Herausforderungen in der Lieferkette und der Logistik wider, mit denen wir uns konfrontiert sahen", sagte Rawlinson. "Die wesentlichen Flaschenhälse haben wir ausgemacht, nun ergreifen wir die entsprechenden Maßnahmen. So haben wir den Logistikbereich ins Haus geholt, das Führungsteam um wichtige Mitarbeiter erweitert und unsere Logistik- und Produktionsorganisation umstrukturiert. Mit über 37.000 Kundenreservierungen sehen wir weiterhin eine starke Nachfrage nach unseren Fahrzeugen, und ich bin zuversichtlich, dass wir diese kurzfristigen Herausforderungen meistern werden."
Einer der Citi-Analysten war während der Telefonkonferenz anwesend und meinte, das Management habe sich "ziemlich zuversichtlich" geäußert, sei aber dennoch der Meinung, dass der Prozess nicht ganz so schnell voranschreiten werde. "Unser Eindruck ist, dass der Produktionsanstieg im zweiten Halbjahr wahrscheinlich eher auf das vierte Quartal konzentriert ist", sagte er in einer Notiz.
Ein Bank of America Research-Analyst glaubt allerdings nach wie vor an das Unternehmen und sieht Lucid als "eines der attraktivsten Unternehmen im Universum der Start-up-Hersteller von Elektrofahrzeugen und auch als eine relative Bedrohung für die etablierten Autohersteller."
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