Investing.com - Ein Zusammenschluss von Aphria (TSX:APHA) mit Tilray trieb die Aktien der beiden kanadischen Cannabis-Unternehmen am Dienstag im nachbörslichen Handel deutlich nach oben. Damit entsteht der größte Cannabis-Hersteller des Landes.
An der NASDAQ gewann Tilray (NASDAQ:TLRY) mehr als 23 Prozent auf 9,70 Dollar, Aphria (NASDAQ:APHA) stieg um knapp 7 Prozent.
Aphria will 7,87 Dollar je Tilray-Aktie zahlen, ein Aufschlag von 23 Prozent zum Schlusskurs am 15. Dezember. Die Fusion bedarf noch der Zustimmung der Tilray-Aktionäre, teilte Bloomberg mit.
Laut der renommierten Nachrichtenagentur würde das fusionierte Unternehmen über 19 Prozent des kanadischen Freizeitmarktes für Cannabis beherrschen.
"Ich habe erkannt, dass Aphria aus Kanada heraus expandieren muss, und die Fusion mit Tilray war eine großartige Antwort darauf, da es sich um ein in den USA ansässiges Unternehmen mit großartigen internationalen Assets handelt", sagte Aphria-Chef Irwin Simon.
Aphria (APHA) soll die meisten Sitze im Vorstand des fusionierten Unternehmens kontrollieren. Die bisherigen Aphria-Aktionäre sollen 62 Prozent des neuen Unternehmens halten.
Das Cannabis-Unternehmen soll nach der Transaktion den Namen Tilray behalten und unter dem Tickersymbol 'TLRY' an der NASDAQ notieren. Der Unternehmenswert soll nach der Fusion bei 3,8 Milliarden Dollar liegen.
Aphria-Chef Irwin Simon soll das neu geschaffene Cannabis-Unternehmen in die Zukunft führen. Tilray-CEO Brendan Kennedy erhält wohl einen Posten im Verwaltungsrat.
Der kombinierte Jahresumsatz der beiden Cannabis-Unternehmen steht laut Bloomberg-Angaben bei rund 686 Millionen Dollar und liegt damit über dem von Branchenführern wie Curaleaf Holdings Inc (OTC:CURLF) und Canopy Growth Corp (NASDAQ:CGC).
Das fusionierte Unternehmen wird Cannabis-Produkte in ganz Kanada verkaufen und ist "gut positioniert, um weiter Wachstumschancen zu erschließen". Dazu gehört auch der Vertrieb von medizinischem Marihuana in Deutschland. Die beiden Unternehmen erklärten laut Bloomberg, dass die Produktionsstätte von Tilray in Portugal einen zollfreien Zugang zur Europäischen Union ermöglichen werde.
Gleichzeitig positioniert die Transaktion die beiden Unternehmen noch besser, um von einer möglichen Legalisierung auf Bundesebene in den USA zu profitieren. Auch die zwei Aphria-Assets in Deutschland - ein Distributionszentrum für verschreibungspflichtige Medikamente und eine Anbaufläche - seien besonders attraktiv gewesen, so Kennedy.
"Wir hatten das Gefühl, dass wir mit diesem Deal nicht nur in Kanada gewinnen können, sondern auch in Europa", sagte er.
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