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Merck muss im Jubiläumsjahr Gewinnrückgang verdauen

Veröffentlicht am 08.03.2018, 14:02
© Reuters. The logo of German pharmaceuticals company Merck is seen in front of the company's headquarters in Darmstadt
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Darmstadt (Reuters) - Merck (DE:MRCG) stellt sich auf anhaltenden Gegenwind durch die Konkurrenz aus China im Flüssigkristall-Geschäft ein.

Daneben werden auch höhere Forschungskosten und negative Währungseffekte im Jubiläumsjahr 2018 zu einem weiteren Ergebnisrückgang führen. Mit einer Erholung rechnet der Pharma- und Spezialchemiekonzern erst im kommenden Jahr. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass Merck (NYSE:MRK) 2019 wieder in allen wichtigen Kennziffern zulegen kann", sagte Konzernchef Stefan Oschmann am Donnerstag. "2018 wird ein geschäftlich sehr anspruchsvolles Jahr, wie es auch 2017 gewesen ist." Dabei hätte Merck eigentlich Anlass zum Feiern: Im Mai begeht Deutschlands ältester Pharmakonzern, der seinen Ursprung in der Darmstädter Engel Apotheke hat, sein 350-jähriges Jubiläum.

Für das laufende Jahr rechnet Merck mit einem moderaten organischem Umsatzwachstum. Beim bereinigten Betriebsgewinn wird ein leichter prozentualer Rückgang erwartet, zusätzlich geht der Konzern von einer Währungsbelastung von etwa vier bis sechs Prozent aus. Nur im Life-Science-Bereich, der Produkte für die Pharmaforschung anbietet, soll das Ergebnis zulegen. Im Gesundheitsgeschäft wird es dagegen wegen steigender Forschungs- und Entwicklungskosten leicht sinken. Im Spezialchemiebereich, zu dem die Flüssigkristalle für Bildschirme gehören, wird sogar ein prozentualer Rückgang im mittleren Zehnerbereich befürchtet. 2018 sei ein "Investitionsjahr", sagte Finanzchef Marcus Kuhnert. "Uns ist bewusst, dass die Märkte eigentlich wieder Earningswachstum sehen wollen."

Anleger reagierten entsprechend verschnupft: Merck-Aktien fielen um bis zu 5,7 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 76,44 Euro und waren größter Verlierer im Dax.

ENTSCHEIDUNG ÜBER REZEPTFREIE MITTEL IM ERSTEN HALBJAHR

© Reuters. The logo of German pharmaceuticals company Merck is seen in front of the company's headquarters in Darmstadt

Merck kämpft im Geschäft mit Flüssigkristallen, das über Jahre vom Boom zu immer größeren Bildschirmen und steigenden Smartphone- und Tablet-Zahlen profitierte, mit starker Konkurrenz durch chinesische Unternehmen. Die Hessen verlieren deshalb in dem Geschäft kontinuierlich Marktanteile, sind aber immer noch Weltmarktführer. Belastend wirken sich auch negative Währungseffekte aus. 2019 will Merck aber die Talsohle durchschreiten und erwartet ab 2020 wieder Ergebniswachstum im Bereich Spezialchemie. Dieser ist mit einer operativen Umsatzrendite von gut 40 (2016: 44) Prozent im vergangenen Jahr immer noch der mit Abstand profitabelste des Konzerns.

Im Gesundheitsgeschäft hat das Unternehmen zuletzt deutlich mehr Geld für die Erforschung neuer Arzneimittel in die Hand genommen. Mit der Krebsimmuntherapie Bavencio (Avelumab) konnte Merck 2017 erstmals seit neun Jahren wieder ein neues Medikament auf den Markt bringen. Es soll in diesem Jahr einen Umsatz im mittleren zweistelligen Millionenbereich einbringen. Hoffnungen liegen zudem auf der neuen Multiple-Sklerose-Pille Mavenclad mit einem erwarteten Umsatz im hohen zweistelligen Millionenbereich. Bei seinen älteren Pharmaprodukten, dem Krebsmittel Erbitux und dem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif, muss der Konzern dagegen Umsatzrückgänge verdauen. Für das Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten, das Merck im September ins Schaufenster gestellt hatte, werden immer noch Optionen geprüft. Oschmann erwartet nun eine Entscheidung im ersten Halbjahr.

Im vergangenen Jahr setzte Merck 15,3 Milliarden Euro um, ein Plus von zwei Prozent. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) fiel dagegen um knapp zwei Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Damit landete Merck aber noch wie zuletzt geplant am unteren Ende seiner Jahresprognose. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 2,6 Milliarden Euro knapp 60 Prozent mehr als im Jahr davor, wozu auch ein Sonderertrag von 906 Millionen Euro durch die US-Steuerreform beitrug. Die Aktionäre sollen eine fünf Cent höhere Dividende von 1,25 Euro je Aktie erhalten.

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