FRANKFURT (dpa-AFX) - Ungeachtet der jüngsten Turbulenzen an den Börsen blickt die Privatbank Metzler optimistisch nach vorn. Insbesondere in Europa hätten die Notierungen noch Luft nach oben, sagte Frank Naab, Leiter des Portfoliomanagements im Private Banking des Frankfurter Traditionshauses, am Dienstag bei einem Pressegespräch in Frankfurt. Er traut europäischen Aktien auf Jahressicht einen Wertzuwachs von rund 15 Prozent zu. Dafür sprächen die weiter niedrigen Zinsen und die zu erwartende globale Konjunkturaufhellung, welche den Unternehmensgewinnen helfen sollte. Auch die günstigen Bewertungen und 'die wieder zunehmenden Unternehmensfusionen und -übernahmen sind ein Indiz dafür, dass Aktien noch Wertsteigerungspotenzial haben'.
Die Gefahr einer Euphorie an den Aktienmärkten sieht der Experte wegen der anhaltend niedrigen Aktienquoten etlicher Versicherungsgesellschaften nicht. Er erinnerte daran, dass nach den Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi im vergangenen Sommer, alles Notwendige zur Rettung des Euro zu tun, vor allem ausländische Investoren zugegriffen und so für die Wende an den Börsen gesorgt hätten.
Naab plädierte mit Blick auf das Zinsniveau und die verschärften Regulierungsbestimmungen für institutionelle Anleger für einen neuen Risikobegriff. Die falsche Gleichsetzung von Volatilität mit Risiko und die damit verbundene Begünstigung von Rentenpapieren zwinge die Investoren hierzulande zu falschen Anlageentscheidungen, was den Werterhalt ihres Vermögens beeinträchtige. 'Das wahre Risiko ist die Investition in überbewertete Vermögensgegenstände und nicht die 15-prozentige Schwankungsbreite einer Aktie', monierte er. Entsprechend ermutigte er Privatanleger, die nicht an die selben Regulierungsvorschriften gebunden seien, zu einem verstärkten Aktienengagement.
Zu Naabs Investment-Favoriten gehören weiterhin deutsche Dividendentitel, was er mit der starken Kombination aus Industriekompetenz und den dazu passenden Dienstleistungen in Deutschland begründete. Dabei traut er den Titeln der großen Dax-Konzerne mehr zu als den bereits stark gelaufenen Small und Mid Caps. 'Fuchs Petrolub und Südzucker sind gute Unternehmen, aber man muss auch schauen, von wo die Bewertungen herkommen', führte er zwei Beispiele aus dem MDax an. Der Index mittelgroßer Werte selbst hat bereits seit dem vergangenen Herbst wiederholt neue Rekordstände erreicht, wogegen der Dax wiederholt an seinem Hoch aus dem Sommer 2007 gescheitert ist.
Neben der Marktkapitalisierung ist die Konjunktursensibilität für den Metzler-Experten ein wichtiges Anlagekriterium. Er setzt auf zyklische Industrie-, Chemie- und Autowerte, die besonders stark von einem Wirtschaftsaufschwung profitieren würden. 'Ich habe lange nicht solche Bewertungsdiskrepanzen zwischen zyklischen und defensiven Aktien gesehen', betonte Naab. Konsumgüterhersteller wie Unilever oder Nestle seien zwar zu Recht beliebt - 'aber wer soll die Aktien noch kaufen, wenn sie schon so viele haben', fragte der Experte.
Verhalten bewertet Naab die Aussichten an den bereits rekordhohen US-Aktienmärkten, denen er nur noch ein moderates Aufwärtspotenzial einräumt. Dank der anziehenden Wirtschaft dürften die Anleger sich auch bald wieder auf die wachstumsstarken Schwellenländer fokussieren./gl/jsl/he
Die Gefahr einer Euphorie an den Aktienmärkten sieht der Experte wegen der anhaltend niedrigen Aktienquoten etlicher Versicherungsgesellschaften nicht. Er erinnerte daran, dass nach den Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi im vergangenen Sommer, alles Notwendige zur Rettung des Euro zu tun, vor allem ausländische Investoren zugegriffen und so für die Wende an den Börsen gesorgt hätten.
Naab plädierte mit Blick auf das Zinsniveau und die verschärften Regulierungsbestimmungen für institutionelle Anleger für einen neuen Risikobegriff. Die falsche Gleichsetzung von Volatilität mit Risiko und die damit verbundene Begünstigung von Rentenpapieren zwinge die Investoren hierzulande zu falschen Anlageentscheidungen, was den Werterhalt ihres Vermögens beeinträchtige. 'Das wahre Risiko ist die Investition in überbewertete Vermögensgegenstände und nicht die 15-prozentige Schwankungsbreite einer Aktie', monierte er. Entsprechend ermutigte er Privatanleger, die nicht an die selben Regulierungsvorschriften gebunden seien, zu einem verstärkten Aktienengagement.
Zu Naabs Investment-Favoriten gehören weiterhin deutsche Dividendentitel, was er mit der starken Kombination aus Industriekompetenz und den dazu passenden Dienstleistungen in Deutschland begründete. Dabei traut er den Titeln der großen Dax-Konzerne
Neben der Marktkapitalisierung ist die Konjunktursensibilität für den Metzler-Experten ein wichtiges Anlagekriterium. Er setzt auf zyklische Industrie-, Chemie- und Autowerte, die besonders stark von einem Wirtschaftsaufschwung profitieren würden. 'Ich habe lange nicht solche Bewertungsdiskrepanzen zwischen zyklischen und defensiven Aktien gesehen', betonte Naab. Konsumgüterhersteller wie Unilever
Verhalten bewertet Naab die Aussichten an den bereits rekordhohen US-Aktienmärkten, denen er nur noch ein moderates Aufwärtspotenzial einräumt. Dank der anziehenden Wirtschaft dürften die Anleger sich auch bald wieder auf die wachstumsstarken Schwellenländer fokussieren./gl/jsl/he